Am 27. Dezember 2024 ereignete sich ein tragischer Flugzeugabsturz einer Passagiermaschine der Azerbaijan Airlines in Kasachstan, bei dem 38 von 67 Menschen an Bord ums Leben kamen. 29 Überlebende erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Die Maschine vom Typ Embraer 190, die auf dem Flug J2-8243 von Baku nach Grosny in Tschetschenien war, stürzte nahe der kasachischen Stadt Aktau am Kaspischen Meer ab. Aserbaidschan und die USA überprüfen nun die Möglichkeit eines Fehlschusses durch die russische Flugabwehr als Ursache des Unglücks.
Nach ersten Hinweisen soll das Flugzeug beim Landeanflug auf Grosny beschädigt worden sein, was die Piloten dazu zwang, über das Kaspische Meer nach Aktau zu manövrieren. Während es zu einem Landeversuch kam, stürzte das Flugzeug ab. Aserbaidschans Staatschef Ilham Aliyev führte die Kursänderung auf widrige Wetterverhältnisse zurück, was von russischen Nachrichtenagenturen durch Berichte über Nebel in Grosny untermauert wurde.
Untersuchungen und Spekulationen
Berichte deuten darauf hin, dass das Flugzeug durch ein russisches Luftabwehrsystem getroffen worden sein könnte. Bilder von den Wrackteilen zeigen kleine Löcher, die wie Einschläge von Flugabwehrraketen aussehen. US-Regierungsvertreter schließen einen Fehlschuss der russischen Flugabwehr nicht aus, während aserbaidschanische Medien berichten, dass die Maschine während des Anflugs auf Grosny getroffen wurde. Aserbaidschanische und kasachische Stellen halten sich jedoch mit konkreten Aussagen zur Ursache des Absturzes zurück.
Die Luftfahrtbehörde Russlands hatte zunächst einen Vogelschlag als möglichen Grund für den Notfall genannt, diese Angabe wurde von Azerbaijan Airlines später zurückgezogen. Experten vermuten, dass äußere Einwirkungen für das Unglück verantwortlich sein könnten. Videos zeigen, dass das Flugzeug in geringer Höhe abstürzte, ohne den Flughafen Aktau zu erreichen, und Augenzeugen berichteten von zwei weiten Kreisen vor dem Absturz.
Die Bergungstrupps fanden die Flugschreiber des Flugzeugs, deren Auswertung zur Klärung der genauen Absturzursache beitragen soll. Während der Absturz in Aserbaidschan zu einem Trauertag erklärt wurde und die Nationalflaggen auf Halbmast gehisst wurden, wurden die Leichname der Verstorbenen und die verletzten Überlebenden in die Heimatländer überführt, während einige Überlebende nach Aserbaidschan geflogen werden sollen, wie NOZ berichtete. Kasachstans Vize-Premierminister konnte einen russischen Beschuss bislang nicht bestätigen oder dementieren. Dieser Vorfall könnte, sollten die Vorwürfe sich bestätigen, der zweite Fall in der Geschichte sein, in dem ein Passagierflugzeug durch ein russisches Luftabwehrsystem getroffen wurde. Bereits 2014 wurde eine Boeing über der Ostukraine abgeschossen, was 289 Menschen das Leben kostete.
Die internationale Gemeinschaft und insbesondere die Luftfahrtbehörden beobachten die Entwicklungen rund um diesen Vorfall genau, da die Auswirkungen auf das Vertrauen in die Luftfahrt und die Sicherheitslage in der Region weiterhin ungewiss sind. Der Absturz verdeutlicht zudem die komplexen geopolitischen Spannungen zwischen den involvierten Ländern.
Für weitere Informationen über den Flugzeugabsturz, siehe auch Tagesschau.
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