In Grafing bei München sorgt eine außergewöhnliche Bieraktion für Aufsehen: Die Brauerei Wildbräu verlost einen gigantischen Bierkasten, der so groß ist wie ein Babybett. Der Kasten wiegt stolze 87 Kilogramm und bietet Platz für 84 Flaschen Bier à 0,5 Liter. Die Aktion zielt darauf ab, die Vorfreude auf die Weihnachtszeit zu steigern und ist bereits ein beliebter Hingucker auf den sozialen Medien. Bräu Gregor Schlederer erwähnt: „Man kann ihn auch als Adventskalender benutzen – jeden Tag ein Bier, das geht halt dann bis März.“ Der Gewinner muss den beeindruckenden Kasten selbst abholen und ist eingeladen, die Brauerei zu besichtigen. Details zur Teilnahme sind auf der Website des Merkur zu finden.
Doch während diese Verlosung die Stimmung hebt, gibt es für die bayerischen Brauereien auch besorgniserregende Nachrichten. Laut BR haben in diesem Jahr mehr als 3.500 Gastronomiebetriebe in Bayern schließen müssen, was besonders kleinen Brauereien schwer zusetzt. Diese sind stark auf die lokale Gastronomie angewiesen, da sie dort einen erheblichen Teil ihres Umsatzes erwirtschaften. Die Schließung des Wildbräustüberls in Grafing, das erst vor einem Jahr generalsaniert wurde, verdeutlicht die Herausforderungen: Trotz hoher Investitionen musste die Brauerei die Schließung hinnehmen. Die Probleme in der Gastronomie werden durch gestiegene Kosten, Bürokratie und Personalmangel verstärkt, was viele Wirte zum Aufgeben zwingt.
Ein gefährliches Umfeld für Brauereien
Die Abhängigkeit von Gaststätten macht die Lage für viele kleinere Brauereien in Bayern besonders prekär. Die großen Unternehmen haben sich stärker im Einzelhandel etabliert, während kleine Betriebe zunehmend Schwierigkeiten haben, Pächtern zu finden. Innovative Lösungen wie das Abfüllen von Bier für andere und die Produktion von Nischenprodukten sind für viele Brauereien der einzige Ausweg aus der Krise. Als Beispiel wird die Brauerei Gut Forsting genannt, die erfolgreich als Dienstleister für andere Brauereien fungiert und mit kreativen Bieren wie „Arschlecken 350“ gute Umsätze erzielt. In solch unsicheren Zeiten könnte der große Bierkasten von Wildbräu tatsächlich ein Lichtblick sein, der Bierliebhaber zusammentreibt und für etwas Aufregung in der Region sorgt.
