Proteste um Touristenpreis: Venedig steht vor neuer Krise!
Venedig, Italien - Ab Karfreitag, dem 14. April 2025, wird in Venedig eine neue Touristengebühr fällig, die den Zugang zur Stadt während der Hauptbesuchszeiten regelt. Diese Maßnahme wurde eingeführt, um den immer stärker werdenden Zustrom von Tagestouristen einzudämmen, die häufig nur wenige Stunden in der Stadt verbringen. Die Gebühr beträgt für Besucher, die nicht in Venedig wohnen, 10 Euro, sofern die Buchung mindestens vier Tage im Voraus erfolgt. In einem vorhergehenden Testlauf wurde bereits eine Gebühr von 5 Euro über einen Monat erhoben, um die Auswirkungen auf den Besucherandrang zu beobachten. Kleine Zeitung berichtet, dass die Gebühren in der Zeit von 8.30 bis 16.00 Uhr fällig sind.
Besucher, die ohne den erforderlichen QR-Code anreisen, riskieren bei Kontrollen Strafen von bis zu 300 Euro. Der QR-Code wird nach Bezahlung auf das Handy der Gäste gesendet. Bestimmte Gruppen sind von der Gebühr ausgenommen, dazu zählen Einheimische, Studierende und Personen, die in Venedig arbeiten oder dort übernachten, sowie Kinder unter 14 Jahren. Trotz dieser Regelungen gibt es wachsenden Widerstand gegen die Gebühr. Über soziale Medien haben so genannte „Ticketverweigerer“ dazu aufgerufen, die Gebühr nicht zu zahlen, was die Behörden alarmiert hat, da gefälschte QR-Codes im Internet verbreitet werden. Euronews ergänzt, dass Hunderte Menschen bereits gegen die Gebühren demonstriert haben.
Einwohnerproteste und finanzielle Hintergründe
In der letzten Testphase der Eintrittsgebühr haben die Behörden 485.000 zahlende Besucher registriert und Einnahmen von über 2,4 Millionen Euro verzeichnet. Dies ist ein Hinweis auf das enorme Interesse, aber auch auf die Tatsache, dass die Stadt zu einem Hotspot des Massentourismus geworden ist. Viele Anwohner empfinden die Gebühr als Ablenkung von den eigentlichen Herausforderungen, die die Überfüllung Venedigs mit sich bringt. Bürgermeister Luigi Brugnaro hat betont, dass es sich nicht um eine Maßnahme zur Geldgenerierung handelt, sondern dass sie dazu dienen soll, die Überlastung und die damit verbundenen Probleme zu verringern.
Venedig ist jedoch nicht allein in diesem Kampf gegen den Overtourismus. Die Stadt sieht sich ähnlichen Herausforderungen gegenüber wie andere beliebte Reiseziele weltweit. Tourexpi schildert, dass viele Destinationen, darunter Santorin, Barcelona und Machu Picchu, unter den gleichen Belastungen leiden und ähnliche Maßnahmen in Erwägung ziehen, um Touristenströme zu regulieren und die lokale Infrastruktur zu schützen. Dies macht deutlich, dass der Overtourismus ein globales Problem bleibt, das dringend angegangen werden muss.
Details | |
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Vorfall | Protest |
Ursache | Touristengebühr, Überlastung |
Ort | Venedig, Italien |
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