In einer der größten Protestbewegungen Serbiens seit dem Sturz von Slobodan Milosevic im Jahr 2000 fordern Tausende von Demonstranten tiefgreifende Veränderungen nach einem tragischen Unglück in Novi Sad. Das Vordach des Hauptbahnhofs stürzte am 1. November 2024 ein und forderte 14 Menschenleben, während viele weitere Verletzte zu beklagen sind. Die Wut der Bürger richtet sich gegen die Regierung von Präsident Aleksandar Vucic, die für vermeintliches Versagen und Korruption verantwortlich gemacht wird. Ursprünglich als stille Trauerveranstaltungen begonnen, sind die Proteste mittlerweile zu einem echten Symbol des Kampfes gegen Korruption und für Demokratie geworden, wie Kosmo berichtet.
Soziale Bewegungen und Regierungsreaktionen
Von Schülern und Studenten initiiert, haben sich die Proteste schnell im ganzen Land ausgebreitet. Immer mehr Menschen aus verschiedenen Berufszweigen schließen sich der Bewegung an, was in einer Umfrage zu dem Ergebnis führte, dass 61 % der Serben die Proteste unterstützen. In einem offenen Brief fordern Intellektuelle und Kulturschaffende die EU auf, die Demokratiebewegung aktiv zu unterstützen. Die Proteste wurden jedoch von Vucic und seiner Regierungspartei als Bedrohung für die öffentliche Ordnung wahrgenommen, was zu einem provokanten Rückmeldungen an die staatlichen Medien führte, die plötzlich mit positiven Berichten über die Demonstrationen aufwarteten, wie The New York Times dokumentiert.
Die Situation eskalierte weiter, als die Demonstranten entscheidende Brücken in Serbien blockierten und somit die zweitgrößte Stadt des Landes lahmlegten. Die regierende serbische Fortschrittspartei gab eine scharfe Stellungnahme ab und kritisierte die Medien für deren Berichterstattung, die nicht im Sinne der Regierung war. Vucic, der in der Vergangenheit häufig die Kontrolle über die Medien nutzte, um Proteste zu unterdrücken, sieht sich nun mit einem anhaltenden Druck konfrontiert. Ein enger Vertrauter von ihm, der als Ministerpräsident agierte, trat kürzlich zurück, nachdem er verdächtigt wurde, Bestechungsgelder angenommen zu haben, was die Forderungen nach Vucics Rücktritt weiter verstärkt hat.
Die Schüler-, Studenten- und Bürgerbewegung zeigt, dass der Druck auf die serbische Regierung noch nie so groß war. Während die Aufrufe nach Gerechtigkeit für die Opfer des Bahnhofsunfalls weiter lauten, kämpfen die Menschen in Serbien auch für eine demokratische Zukunft und wandeln so die nationale Landschaft nachhaltig.
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