In Munderkingen ist die Tradition der "Sieben Schwaben" in Gefahr! Bei den närrischen Umzügen am Fasnetssonntag begeistern sie seit über einem Jahrhundert das Publikum mit einem lustigen Schauspiel, wo sie mit einem Riesenspieß Jagd auf ein „Ungetier“ machen. Doch nun droht der Gruppe das Aus, wie die Schwäbische Zeitung berichtet. Der Vorstand, Stephanie Mohn, warnt, dass es dringend neue Mitglieder braucht, da viele der bisherigen Akteure aus beruflichen Gründen oder aufgrund von Prüfungen während der Fasnet ausscheiden. Ein besonders tragischer Verlust ist der Hase, der zur Trommlerschaft wechselt.
Ein Aufruf zur Rettung der Tradition
Mit Aufrufen auf sozialen Medien und in der Presse soll die traditionsreiche Gruppe gerettet werden. Der Hauptgrund für den Mitgliedermangel liegt in einer hohen Fluktuation, vor allem in der altersgerechten Gruppe. Momentan fehlt es an ausreichendem Nachwuchs, da viele potenzielle Mitglieder bereits anderweitig engagiert sind. "Spaß an der Fasnet haben" ist die wichtigste Voraussetzung für die Teilnahme an den Umzügen. Um mitzulaufen, müssen die Mitglieder mindestens 16 Jahre alt und männlich sein, es sei denn, sie verkörpern den Hasen. Die Teilnahme an den Umzügen ist eine Möglichkeit, das reiche Brauchtum und die Geschichte der Region lebendig zu halten.
Die Fasnet selbst hat eine lange Geschichte in Oberschwaben, die bis ins 14. Jahrhundert zurückreicht. von der Chronik in Bad Saulgau gibt es erste Erwähnungen der Fasnet bereits 1355. Nach Jahrhunderten von Fasnetsverboten und dem Wiederaufleben der Tradition gibt es heute in nahezu jeder Stadt eine Narrenzunft, die auch die "alte" Fasnet am Leben hält, wie die Seite über die schwäbisch-alemannische Fasnet beschreibt. Trotz der Herausforderungen geht der Fasnetsgeist in der Region weiter und es bleibt zu hoffen, dass sich neue Fasnetsbegeisterte finden, um die "Sieben Schwaben" zu unterstützen und die Tradition fortzusetzen.