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Muttersein überbewertet? Dokumentation bricht Tabus und beleuchtet gesellschaftliche Rollenbilder

„Müssen Frauen Mütter sein?“: Doku-Film beleuchtet gesellschaftliche Thematik

In der gleichnamigen Dokumentation von Inés Peris Mestre und Laura García Andreu, die am 12. Mai um 23.05 Uhr in ORF 2 ausgestrahlt wird, wird die Frage gestellt, ob Mutterschaft tatsächlich überbewertet ist. Betroffene Frauen und Expertinnen setzen sich in dem Film mit der gesellschaftlichen Erwartung auseinander, dass Frauen ihrer biologischen Rolle folgen und Kinder bekommen sollen. Die Filmemacherinnen möchten mit ihrem Werk negative Aspekte sowie Fragen rund um Mutterschaft und den Muttertag aufgreifen und thematisieren.

Die Dokumentation beleuchtet die Vorstellung, dass Frauen, die Kinder nicht als größtes Erfüllungspotenzial sehen, oft infantil, neurotisch oder narzisstisch genannt werden. Bei kinderlosen Männern gibt es jedoch keine vergleichbare Stigmatisierung. Zudem stellt sich die Frage, ob es in Anbetracht einer überbevölkerten Welt nicht egoistisch ist, Kinder zu bekommen. Die spanische Sozialpädagogin Irati Fernández beispielsweise sieht die Mutterrolle als romantisierte Erfahrung an und betont, dass Mütter manchmal Zweifel haben oder alles über Bord werfen möchten.

Das Hinterfragen der Mutterschaft wird jedoch als Tabu betrachtet. Frauen haben oft keine sicheren Räume, in denen sie offen über ihre Gefühle zur Mutterschaft sprechen können, ohne verurteilt zu werden. Eine Protagonistin im Film, Luisa, berichtet von ihren gemischten Gefühlen zur Mutterschaft und wie sie liebevoll ihre Tochter aufzieht, während sie dennoch Zweifel hegt. Viele Mütter leiden unter dem Verlust ihrer eigenen Identität und der Tatsache, dass sie für jemanden anderen verantwortlich sind. Oftmals schämen sie sich für diese Gefühle und fragen sich, ob etwas mit ihnen nicht stimmt.

Die Philosophin Elisabeth Badinter betont, dass die Geschichte der Frauen zeigt, wie sehr sie von der Gesellschaft, Kultur und ihrer Umgebung geprägt werden. In Literatur und Film werden kinderlose Frauen oft als herzlose und böse Charaktere dargestellt. Die Autorin Kate Fox räumt mit diesem Klischee in ihrer humorvollen One-Woman-Show gründlich auf. Sie erzählt aus ihrem Leben als überzeugte Nicht-Mutter und betont, dass sie nie bewusst gegen ein Kind entschieden hat, sondern einfach keinen Kinderwunsch verspürt.

Die Dokumentation „Müssen Frauen Mütter sein?“ bietet daher eine alternative Perspektive auf den Muttertag und regt zum Nachdenken über gesellschaftliche Erwartungen und individuelle Entscheidungen bezüglich Mutterschaft an.

Zur besseren Übersicht für die Leserinnen und Leser habe ich eine Tabelle mit relevanten Informationen zum Thema erstellt:

Thema Fakten
Mutterschaft – Frauen stehen unter gesellschaftlichem Druck, Mütter zu sein
– Mutterschaft wird oft romantisiert und idealisiert
– Kinderlose Frauen werden mit Vorurteilen konfrontiert
– Viele Mütter haben gemischte Gefühle zur Mutterschaft
Gesellschaftliche Erwartungen – Frauen fühlen sich oft verpflichtet, ihrer biologischen Rolle nachzukommen
– Es gibt nur wenige sichere Räume, um Mutterschaft zu hinterfragen
– Mutterschaft wird oft als einzige Erfüllung angesehen
Kinderlosigkeit – Kinderlose Frauen werden oft stigmatisiert
– In Literatur und Film werden sie oft negativ dargestellt
– Nicht alle kinderlosen Frauen haben bewusst gegen ein Kind entschieden

Die Dokumentation „Müssen Frauen Mütter sein?“ bietet somit eine alternative Sichtweise auf den Muttertag und will zum Nachdenken über Mutterschaft und gesellschaftliche Erwartungen anregen.

Bitte beachten Sie, dass die in diesem Artikel abgedruckte Pressemitteilung urheberrechtlich geschützt ist.



Quelle: ORF / ots

ORF

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