MedienSchweizWelt

Medaille des Prinzen Damtew: Rückkehr in die Heimat gefordert!

Ein goldener Schatz aus der Vergangenheit: Die Familie Kassa kämpft um die Rückkehr einer gestohlenen Medaille ihres Kriegshelden.

Ein Aufschrei der Empörung hallt durch die Reihen der Nachfahren eines der letzten großen Kommandanten Äthiopiens! Die Medaille des gefallenen Prinzen Ras Desta Damtew, die italienische Kolonialtruppen ihm einst raubten, taucht nach 87 Jahren wieder auf – und das in einem Auktionshaus in der Schweiz! Die Familie Kassa, die mit dieser schockierenden Entdeckung konfrontiert wurde, ist entschlossen, das Erbe ihres Großvaters zurückzuholen.

Ras Desta Damtew, ein mutiger Anführer, der die äthiopischen Truppen während der italienischen Invasion von 1935 anführte, wurde 1937 gefangen genommen und hingerichtet. Seine Heldentaten sind in der Geschichte Äthiopiens fest verankert, und sein Name wird mit Stolz und Trauer genannt. „Er war eine Legende“, sagt Amaha Kassa, der Enkel des Prinzen. „Wir wollen, dass diese Medaille in ein äthiopisches Museum zurückkehrt, nicht nur für unsere Familie, sondern für das gesamte äthiopische Volk.“

Kurze Werbeeinblendung

Ein dramatisches Erbe

Die Medaille, die auf der Auktion für zwischen 60.000 und 90.000 Euro angeboten wurde, stammt aus dem Nachlass eines italienischen Soldaten, der an der Gefangennahme des Prinzen beteiligt war. „Es ist empörend, dass sie die Umstände seines Todes als Verkaufsargument nutzen“, empört sich Kassa. „Würden sie das mit einem Nazi-Objekt machen? Es zeigt, wie wenig Respekt man für afrikanische Themen hat.“

Die Geschichte des Prinzen ist eine von Mut und Opferbereitschaft. Sein Vater fiel in der legendären Schlacht von Adwa, wo die äthiopischen Streitkräfte die italienischen Invasoren besiegten. Damtews Leben war geprägt von Dienst und Loyalität gegenüber dem äthiopischen Kaiserreich, und sein Kampf gegen die italienische Besatzung machte ihn zu einem Symbol des afrikanischen Widerstands.

Die Familie Kassa ist nicht bereit, die Medaille kampflos aufzugeben. Kurz vor der Auktion wandten sie sich an den Kunst-Rückgewinnungsexperten Christopher Marinello, um die Versteigerung zu stoppen. „Die Familie kam zu mir und sagte: ‚Wir sind in Panik‘“, berichtet Marinello. „Sie wollten die Auktion verhindern, also nahm ich den Fall an.“ Doch die Galerie wies die Anfragen der Familie zurück und verlangte stattdessen, dass sie die Medaille kaufen.

Ein internationales Echo

Die Nachricht von der Auktion hat eine internationale Bewegung ausgelöst, die für die Rückgabe von geraubten Kulturgütern kämpft. In Äthiopien sind die Wunden der Vergangenheit noch immer spürbar, und das Land fordert die Rückgabe von Tausenden von Antiquitäten, die während der Kolonialzeit gestohlen wurden. „Die Vatikanbibliothek hat über 300 äthiopische Manuskripte, die während der Besatzung geraubt wurden“, erklärt Alula Pankhurst, ein Experte für äthiopische Geschichte.

Die Familie Kassa hat in den sozialen Medien mobil gemacht, um die Öffentlichkeit auf ihre Sache aufmerksam zu machen. Die äthiopische Botschaft in der Schweiz hat ebenfalls interveniert, um die Auktion zu stoppen. Obwohl die Medaille schließlich nicht verkauft wurde, bleibt die Frage der Herkunft und des Eigentums weiterhin umstritten. „Wir glauben nicht, dass die Auktionshäuser betrügen wollten, aber wir sind entschlossen, die Wahrheit herauszufinden“, sagt Kassa.

Die Medaille, die möglicherweise ein Geschenk des Kaisers an Damtew war, könnte ein wertvolles Stück Geschichte sein. „Wenn sie aus solidem Gold ist, könnte sie von großer Bedeutung für die äthiopische Geschichte sein“, sagt Gregory Copley, Berater des äthiopischen Kronenrates. „Die Wahrscheinlichkeit, dass sie illegal erworben wurde, ist extrem hoch.“

Die Familie Kassa gibt nicht auf. „Nach all den Opfern, die mein Großvater gebracht hat, ist es das Mindeste, was wir tun können, um dieses Stück Geschichte nach Äthiopien zurückzubringen“, sagt Kassa. Es ist ein Kampf um das Erbe ihrer Familie und um das Erbe des äthiopischen Volkes – ein Kampf, der die Herzen vieler berührt und die Welt an die dunklen Kapitel der Kolonialgeschichte erinnert.


- Übermittelt durch West-Ost-Medien

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Diebstahl
In welchen Regionen?
Schweiz
Genauer Ort bekannt?
Addis Ababa, Äthiopien
Quelle
aljazeera.com

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"