Am 21. Dezember 2024 geschah eine schreckliche Tragödie: Taleb A., ein 50-jähriger Facharzt aus Bernburg, raste mit seinem Auto über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg und tötete dabei mindestens fünf Menschen, während 200 weitere verletzt wurden, teilweise schwer. Der Vorfall löste Kummer und Entsetzen in der Stadt aus, was Ministerpräsident Haseloff als eine "Katastrophe für die Stadt und für Deutschland" bezeichnete. Taleb A. lebte bis zu diesem Vorfall ein Leben, das in sozialen Medien geprägt war von seiner vehementen Ablehnung des Islams und seinem Engagement für Frauenrechte, jedoch war er auch bereits in der Vergangenheit durch Drohungen aufgefallen, was die Ermittlungen zusätzlich erschwert.
Der untypische Täter mit einer dunklen Vergangenheit
Taleb A. kam 2006 nach Deutschland und hatte in seiner Vergangenheit mehrfach mit den Behörden wegen Drohungen zu tun. So drohte er 2013 während eines Streits um die Anerkennung seiner Facharztausbildung mit einem Anschlag, was zu einer Durchsuchung seiner Wohnung führte, jedoch ohne konkrete Hinweise auf eine Anschlagsvorbereitung. Laut ZDF berichtete er, dass er die Vertreter der Ärztekammer in Rostock als Rassisten bezeichnete und angekündigt hatte, sich eine Waffe zu besorgen, um sich an den Richtern zu rächen. Dennoch wurde er nicht als Gefährder eingestuft.
Sein angerissener Werdegang als Arzt und sein unaufhaltsames Abrutschen in extremistische Ansichten faszinieren die Ermittler. Taleb A. war im Maßregelvollzug tätig und kümmerte sich um suchtkranke Straftäter. Doch Berichten zufolge vertrauten selbst in seiner Klinik viele nicht auf seine Fähigkeiten. Mitarbeiter der Salus-Klinik bezeichneten ihn als "Dr. Google", da er vor jeder Diagnose im Internet nachschauen musste. Der Fall zeigt, wie ein unauffälliger, gut integrierter Arzt zu einem Täter werden kann, der in einem Moment der Wut unglaubliches Unrecht begeht.
Die Behörden stehen jetzt vor der Herausforderung, die Motive hinter diesem Akt zu entschlüsseln. Der leitende Oberstaatsanwalt von Magdeburg, Horst Walter Nopens, deutete an, dass es möglich wäre, dass die Unzufriedenheit über die Behandlung von Flüchtlingen eine Rolle gespielt haben könnte. Doch die untypische Kombination aus Radikalität und Berufsleben macht es schwer, Taleb A. in ein gängiges Täterprofil einzuordnen. Es bleibt zu hoffen, dass die Ermittlungen Licht ins Dunkel bringen werden, um die Tat und die Umstände besser zu verstehen, während die Stadt über den grausamen Vorfall trauert.
Weitere Details zu diesem Vorfall finden Sie in den Berichten von MDR und ZDF.
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