Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland ist laut der aktuellen COPSY-Studie weiterhin alarmierend schlecht. Wie das Ärzteblatt berichtet, zeigen die Ergebnisse, dass trotz einer initialen Besserung nach den schlimmsten Zeiten der Corona-Pandemie die Lebensqualität und psychische Verfassung junger Menschen im Herbst 2024 nach wie vor unter dem Niveau vor der Pandemie liegt. Rund 400.000 Kinder und Jugendliche, was etwa fünf Prozent der Altersgruppe ausmacht, erleben signifikante Verschlechterungen ihrer psychischen Gesundheit. Ulrike Ravens-Sieberer, Direktorin der Forschungsabteilung für öffentliche Gesundheit im Kindes- und Jugendalter der Hamburger Universitätsklinik (UKE), hebt hervor, dass Ängste bezüglich globaler Konflikte und der Klimakrise an die Stelle der anfänglichen Sorgen um COVID-19 getreten sind und nun eine große Rolle für das Wohlergehen der Jugendlichen spielen.
Ängste und Ursachen für psychische Belastungen
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass besonders Kinder und Jugendliche, die unter Zukunftsängsten leiden, deutlich stärker betroffen sind. Berichten zufolge werfen die hohen Werte an Ängsten eine Schattenseite auf die so genannte gesundheitsbezogene Lebensqualität (gLQ). So fühlten sich im Herbst 2024 etwa 21 % der Befragten einsam, und fast die Hälfte der Kinder berichtete von psychischen Auffälligkeiten oder depressiven Symptomen. Neben familiären und sozialen Ressourcen wirken sich Faktoren wie eine niedrige elterliche Bildung oder psychische Probleme der Eltern negativ auf die Gesundheit der Kinder aus. Während die Nutzung digitaler Medien konstant hoch bleibt, zeigen steigende Bedarfe an Unterstützung und entschiedene Investitionen in Resilienzbildung, dass mehr Ressourcen erforderlich sind, um die psychische Gesundheit von Kindern zu stärken.
Die COPSY-Studie, die über einen Zeitraum von vier Jahren Daten von 2.865 Familien ausgewertet hat, legt dar, dass ein Anstieg von krisenbezogenen Zukunftsängsten einen direkten Einfluss auf die gesteigerte Wahrscheinlichkeit für psychische Erscheinungen hat. Kinder und Jugendliche mit positiven sozialen Unterstützungsnetzen zeigen demgegenüber deutlich bessere Werte in ihrem psychischen Wohlbefinden. Die besorgniserregenden Ergebnisse machen deutlich, dass ein großes Potenzial für präventive Maßnahmen besteht, um die psychische Gesundheit in dieser vulnerablen Altersgruppe zu fördern und zu schützen.
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