Der Traum vom Nationalpark im Reichswald im Kreis Kleve ist geplatzt! In einem mit Spannung erwarteten Bürgerentscheid haben die Wähler entschieden: Der Reichswald wird kein Nationalpark. Mit 52,7 Prozent der abgegebenen Stimmen sprachen sich die Bürger gegen das Vorhaben aus, das von der schwarz-grünen Landesregierung in Nordrhein-Westfalen angestoßen wurde. Insgesamt wurden rund 116.000 Stimmen ausgezählt, und das Ergebnis ist ein klarer Rückschlag für die Nationalpark-Befürworter, die seit Monaten für den Schutz und die Erhaltung des größten zusammenhängenden Staatsforsts in NRW kämpften, wie tagesschau.de berichtete.
Intensive Auseinandersetzung und harte Fronten
Der Bürgerentscheid war das Ergebnis eines Bürgerbegehrens mit 15.518 gültigen Unterschriften, das den Kreistag dazu brachte, die Fragen zur Bewerbung um einen Nationalpark zu stellen. Doch im Vorfeld kam es zu heftigen Debatten und Auseinandersetzungen. Wahlplakate wurden besprüht und Beschimpfungen auf sozialen Medien waren an der Tagesordnung. Auch die Befürchtungen und Unsicherheiten unter den Bürgern waren groß, wie kreis-kleve.de ergänzte. Der Reichswald, der rund 51 Quadratkilometer umfassend ist, bleibt somit ein Staatsforst, in dem eine Vielzahl von Tierarten lebt.
Im September letzten Jahres hatte die Landesregierung die Initiative zur Gründung eines zweiten Nationalparks in Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen, ohne dabei jedoch konkrete Gebietszuweisungen vorzunehmen. Einige Gebiete wurden als besonders geeignet genannt, darunter auch der Reichswald. Doch die Bürgerentscheidung zeigt, dass die lokale Unterstützung für das Projekt nicht ausreichte, um die Entscheidung der Landesregierung umzusetzen.