
Am vergangenen Samstag, dem 22. März 2025, fand im Media Innovation Lab der Mediengruppe Wiener Zeitung ein bemerkenswerter Hackathon mit dem Motto „Put News Archives to Life“ statt. Diese Veranstaltung wurde in Kooperation mit der AI Impact Mission (AIM) und dem Austrian Startup Summit organisiert und zog insgesamt 24 Teilnehmer an, die sich in acht Teams und zwei Einzelpersonen zusammenschlossen. Ziel des Hackathons war die Entwicklung innovativer KI-Lösungen zur Nutzung von historischen Nachrichtenarchiven unter Einsatz von Large Language Models (LLMs), um den demokratischen Diskurs zu fördern und neue, personalisierte Nachrichtenformate zu schaffen. Teilnehmer hatten Zugang zu über 87.000 Artikeln aus dem Archiv der Wiener Zeitung, die von 1998 bis 2023 reichen.
Unter den Herausforderungen stand die semantische Einordnung von biased und non-biased News sowie die Durchführung von Fact-Checking zur Sicherstellung der Informationsqualität. Die Teams bearbeiteten weiterhin relevante Themen wie Informationsmapping für investigative Recherchen. Besonders hervorzuheben sind die besten drei Teams des Hackathons: „Nexus Group AI“, „The Pollis“ und „Venom Boys“, die nun die Möglichkeit haben, ihre Lösungen am 1. April beim Austrian Startup Summit zu präsentieren. Für die besten Ideen wurden Geldpreise zwischen 500 und 1.500 Euro ausgeschrieben, wobei das Siegerteam einen Stand beim Austrian Startup Summit 2026 sowie Zugang zu Investoren gewinnt. Eine Fachjury, die sich aus Experten verschiedener Bereiche zusammensetzte, bewertete die eingereichten Lösungen.
Künstliche Intelligenz im Journalismus
Die Ereignisse des Hackathons reflektieren eine breitere Bewegung, bei der künstliche Intelligenz (KI) zunehmend den Journalismus beeinflusst. Technologien, die zur Unterstützung journalistischer Tätigkeit entwickelt werden, erweisen sich als Schlüssel zur Automatisierung repetitiver Aufgaben und der schnellen Analyse umfangreicher Datenmengen. Dies sind einige der Vorteile, die KI-gestützter Journalismus mit sich bringt. Mehrere Anwendungen ermöglichen die Erstellung personalisierter Inhalte und tragen so zur Steigerung der Leserbindung bei.
Jedoch birgt der Einsatz von KI auch Herausforderungen. Diese reichen von der Gefahr der Verbreitung von Fehlinformationen bis hin zur Notwendigkeit einer sorgfältigen Qualitätskontrolle der KI-generierten Inhalte. Insbesondere die Verzahnung von Technologie und Medien zum Nutzen des demokratischen Diskurses ist ein zentrales Anliegen. Künstliche Intelligenz kann zudem helfen, präzisere Datenanalysen durchzuführen und innovative Inhalte wie interaktive Grafiken zu erstellen.
Chancen und Risiken
Die Chancen, die durch KI im Journalismus entstehen, sind erheblich. Automatisierung von Routineaufgaben verbessert die Effizienz, während personalisierte Inhalte auf Nutzerdaten basieren und somit relevanter für die Leser werden. Trotz dieser Fortschritte besteht die Gefahr von Bias und Diskriminierung durch voreingenommene Daten, welche die Unabhängigkeit des Journalismus gefährden können. Zusätzlich stellen Datenschutzbedenken und ethische Fragen zur Verantwortung bei der Verbreitung von Fehlinformationen bedeutende Herausforderungen dar.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Integration von KI in den Journalismus sowohl das Potenzial besitzt, diesen zu revolutionieren als auch vielfältige Risiken birgt, die sorgfältig evaluiert werden müssen. Der Hackathon der Mediengruppe Wiener Zeitung stellt dabei einen wichtigen Schritt dar, um die Wechselwirkungen zwischen Technologie und Journalismus weiter zu erkunden und zukunftsfähige Lösungen zu entwickeln. Weitere Entwicklungen in diesem Bereich sind zu erwarten, insbesondere durch Fortschritte in der Sprachverarbeitung und der Analyse von Nutzerdaten.
Für detaillierte Informationen über den Hackathon und die vorgestellten Projekte sei auf die Berichterstattung von OTS verwiesen, während für einen tieferen Einblick in den Einfluss der künstlichen Intelligenz auf den Journalismus KI-Echo eine wertvolle Quelle bietet. Weitere wissenschaftliche Analysen über aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen in der KI-Nutzung finden sich in der Publikation von Nature.
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