Die dramatische Rettung der 32-jährigen Höhlenforscherin Ottavia Piana aus Norditalien sorgt weiterhin für Aufsehen. Nach mehr als 72 Stunden in der Höhle Abisso Bueno Fonteno bei Bergamo wurde sie in der Nacht auf Mittwoch geborgen. Piana war bei einem Sturz während ihrer Erkundungstour schwer verletzt worden und mussten in einem aufwendigen Einsatz gerettet werden. Mehr als 150 Retter aus 13 Regionen, darunter auch aus Südtirol und dem Trentino, waren an der operation beteiligt.
Die Rettungsaktion war wegen der schwierigen Bedingungen äußerst komplex. Piana musste liegend auf einer Trage fixiert werden, während die Retter sich durch enge, rutschige Gänge kämpften. Schließlich gelang die Rettung um 2:59 Uhr – ein Moment, der von zahlreichen Kameras festgehalten wurde. Der Helikopter brachte sie direkt ins Krankenhaus „Papa Giovanni XXIII“ in Bergamo, wo Ärzte mit der stabilisierenden Operation ihrer Verletzungen begannen. Laut den behandelnden Ärzten befindet sich Piana nun auf der Intensivstation und ist in einem stabilen Zustand, wie Krone.at berichtete.
Erneute Kontroversen um Rettungseinsätze
Die Rückkehr in die Höhle war nicht das erste Abenteuer von Piana; sie war bereits im Juli 2023 in derselben Höhle in Schwierigkeiten geraten. Dies wirft Fragen auf: Kritiker in den sozialen Medien äußerten Bedenken über die hohen Kosten für die Rettungsmaßnahmen und warfen der Forscherin vor, fahrlässig gehandelt zu haben. Federico Catania von der Berg- und Höhlenrettung verteidigte sie jedoch nach der Rettung. „Wir urteilen nicht über die Menschen, denen wir helfen“, betonte er, während auch Piana selbst sich für den enormen Aufwand entschuldigte, den ihre Rettung erforderte, wie der Kurier berichtete.
Trotz ihrer schweren Verletzungen zeigte sich Piana nach ihrer Rettung erleichtert und glücklich, als sie von ihrem Freund in Empfang genommen wurde. Die öffentliche Aufmerksamkeit und die Kontroversen rund um ihre Abenteuer könnten jedoch eine Neubewertung der Verantwortung bei solchen Unternehmungen nach sich ziehen.
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