In Rumänien geht der fallträchtige Prozess um den britisch-amerikanischen Influencer Andrew Tate und seinen Bruder Tristan in eine neue Runde. Ein Gericht hat kürzlich entschieden, dass das laufende Strafverfahren nicht rechtsgültig ist. Dies wäre ein herber Rückschlag für die Staatsanwaltschaft, die die Brüder und zwei mutmaßliche Komplizinnen wegen schweren Vorwürfen wie Menschenhandel, Vergewaltigung und der Gründung einer kriminellen Organisation im Zusammenhang mit sexuell ausbeuterischen Praktiken anklagt. Das Berufungsgericht in Bukarest stellte unter anderem fest, dass die Aussage von zwei der mutmaßlichen Opfer ungültig sei, was die rechtliche Basis für die Anklage erschüttert. Ein Sprecher der Brüder nannte die Entscheidung einen „bedeutenden juristischen Sieg“ für seine Mandanten.
Doch die rechtlichen Schwierigkeiten sind noch lange nicht vorbei. Laut Zeit.de wurden die Tate-Brüder erneut festgenommen, nachdem Vorwürfe sexueller Übergriffe für den Zeitraum von 2012 bis 2015 erhoben wurden. Dies geschah, während sie auf freiem Fuß waren, allerdings unter der Auflage, das Land nicht zu verlassen. Ein Gericht in Bukarest hat entschieden, dass eine Auslieferung nach Großbritannien in Betracht gezogen wird. Diese neue Festnahme folgt einem langen Prozess, in dem die Staatsanwaltschaft zuvor bereits 34 Frauen als Opfer identifiziert hatte. Unter den Beschuldigten soll sich auch eine 15-Jährige befinden, die die schwerwiegenden Vorwürfe gegen die Brüder untermauern.
Ermittlungen und Drohungen
Die Vorwürfe gegen Andrew Tate, bekannt für seine frauenfeindlichen Äußerungen, und seinen Bruder sind nicht neu, doch die Komplexität und Schwere der Anklagen lassen auf ein ernsthaftes juristisches Nachspiel hoffen. Die Brüder, die bereits im Dezember 2022 in Bukarest verhaftet wurden, hatten zeitweise Hausarrest und waren seit August 2023 unter bestimmten Auflagen auf freiem Fuß, konnten dem Rechtssystem jedoch nicht entkommen. Währenddessen erhielten sie auf sozialen Medien eine massive Anhängerschaft, wobei Andrew Tate auf Plattformen wie X immer noch Millionen von Followern hat. Er bestreitet alle Vorwürfe vehement und bezeichnet die rechtlichen Schritte gegen ihn als Teil einer größeren Verschwörung, um ihn zum Schweigen zu bringen.
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