
Ein erschreckender Prozess erschüttert Frankreich: Der ehemalige Chirurg Joël Le Scouarnec (74) steht wegen der Vergewaltigung und des sexuellen Missbrauchs von 299 Kindern vor Gericht. Zwischen 1985 und 2014 soll er vor allem Minderjährige, deren Durchschnittsalter bei schockierenden elf Jahren lag, missbraucht haben. Wie exxpress.at berichtet, dokumentierte Le Scouarnec seine grausamen Taten genau in Notizen, die auf über 1.600 Seiten zusammengetragen wurden. Dort beschreibt er mit verstörenden Details die Misshandlungen seiner Opfer in öffentlichen und privaten Krankenhäusern, in denen er arbeitete. Besonders sadistisch: Er hielt seine grausamen Praktiken für Jahre schriftlich fest und zeigte keinerlei Reue oder Empathie für die betroffenen Kinder.
Die grausamen Taten aufgedeckt
Le Scouarnec wurde 2017 festgenommen, nachdem ein sechsjähriges Mädchen, das in seiner Nachbarschaft lebte, ihre Eltern über den Übergriff informierte. Der Vorfall offenbarte nicht nur Le Scouarnecs abgründige Sexualstörung, sondern führte auch zu vorherigen Ermittlungen wegen pädophilen Verhaltens, die 2004 gegen ihn eingeleitet wurden. Lokale Medien berichten, dass der Angeklagte für seine Taten nie zur Rechenschaft gezogen wurde, bis das Nachbarskind den Mut aufbrachte, die Polizei zu informieren.
Eine weitere beunruhigende Parallele zieht sich durch diesen Fall: Wie Dominique Pelicot, ein anderer verurteilter Verbrecher, der seine Taten mithilfe von Videoaufnahmen dokumentierte, so führte auch Le Scouarnec akribisch Buch über jede seiner Grausamkeiten. Diese obsessive Notiznahme eines Kindesmissbrauchers könnte laut Psychologen wie Jean-Luc Ployé eine psychologische Eigenschaft sein, die bei Sexualstraftätern häufig vorkommt. In der Verarbeitung und Festhaltung ihrer Taten scheinen sie eine Art perverse Befriedigung zu finden, wie nzz.ch dokumentiert.
Die Enthüllungen und die schockierenden Details seines Verhaltens werfen auch ein grelles Licht auf die Thematik Pädophilie im Allgemeinen und die Herausforderungen, die solche Fälle in der Gesellschaft aufwerfen. Während der Prozess gegen Le Scouarnec immer weitergeht, steigt die öffentliche Sensibilisierung für die schrecklichen Taten, die über Jahre unentdeckt bleiben konnten.
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