Linz, 24. Dezember 2024 – Inmitten der angespannteren politischen Atmosphäre rund um den Ukraine-Konflikt äußert sich der Linzer Bischof Manfred Scheuer zu den aktuellen Herausforderungen. In einem Interview mit den "OÖ Nachrichten" betont Scheuer, dass der Pazifismus nicht ausreiche, um Konflikte zu vermeiden. Stattdessen hält er den Einsatz von Gewalt als gerechtfertigte Verteidigung gegen Aggression für notwendig. "Dem Aggressor Einhalt zu gebieten, ist ein Dienst an den Menschenrechten," erklärt er. Scheuer warnt jedoch davor, dass die fortwährende Kriegsrhetorik in den Köpfen der Menschen verankert wird, was gefährliche gesellschaftliche Folgen haben könnte, ähnlich wie nach dem Ersten Weltkrieg, wie er zitiert.
Soziale Medien und Frieden
Ein weiteres zentrales Anliegen des Bischofs ist die Rolle der sozialen Medien in der heutigen Gesellschaft. Diese, so Scheuer, könnten das Miteinander eher vergiften, anstatt es zu fördern. Kritisch merkt er an: "Wer sagt, diese Kanäle würden die Menschen freier und informierter machen, ist ein Dummkopf oder ein strategischer Verführer der Massen." Der Bischof plädiert für eine positive Kommunikation und ermahnt zur Wachsamkeit gegen die Gefahren von Rassismus und Antisemitismus. Gleichzeitig äußert er seine Dankbarkeit für den Frieden der letzten 80 Jahre und warnt vor dem möglichen Verlust dieses Erbes.
Darüber hinaus spricht Scheuer über das schwierige Konzept der Versöhnung im Kontext von Konflikten. "Auferstehung heißt, es wird wieder gut," hebt er hervor und betont, dass der Tod nicht das letzte Wort hat. In einer Welt voller Konflikte und Feindschaft sieht er die Notwendigkeit, gemeinhafte menschliche Werte zu fördern, um einen echten Dialog zu ermöglichen, wie auch in den religiösen Traditionen vermittelt wird. Dieser Appell auf Hoffnung und Nächstenliebe stellt eine zentrale Botschaft in der aktuellen Krisenzeit dar, die Scheuer mit Nachdruck bekräftigt, um das Bewusstsein für Frieden und Zusammenhalt zu schärfen, obwohl die konkreten Probleme, wie im Ukraine-Konflikt, eine Lösung noch in weiter Ferne scheinen lassen.
Diese Themen werden besonders relevant in Anbetracht der anhaltenden weltweiten Konflikte, wie im Ukraine-Konflikt und den Kämpfen in Afrika, die wenig internationale Aufmerksamkeit erhalten, solange wirtschaftliche Interessen dominieren. Der Bischof führt hier an, dass die Frage der Hoffnung und des menschlichen Miteinanders nie an Dringlichkeit verlieren darf, wie er auch in einem Gespräch mit dem Kurier herausstellt.
Ort des Geschehens
Details zur Meldung