Im Schlamassel nach dem turbulenten 1:1-Unentschieden zwischen Union Berlin und dem VfL Bochum gibt es massive Vorwürfe gegen den Bochumer Torwart Patrick Drewes. Während eines hitzigen Spiels wurde Drewes von einem aus dem Fanblock geworfenen Feuerzeug am Kopf getroffen, was ihn zwang, den Platz zu verlassen. In den sozialen Medien kritisierte der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Manuel Gräfe den Goalie scharf als Teil eines „Schmierentheaters“. Laut Gräfe gebe es keine Anzeichen für eine ernsthafte Verletzung, da Drewes im Krankenhaus lediglich über Kopfschmerzen klagte und der Arzt weitere Untersuchungen aufgrund fehlender Verletzungszeichen abgelehnt habe. „Kein Hämatom, keine Hautverletzung, keine Schramme“, erklärte Gräfe, was für Aufregung sorgte, berichtet die Krone.
Emotionen laufen hoch
Die Gemüter kochen bei Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig über, der die Vorwürfe gegen Drewes zurückweist. Er betont, dass sich die Stimmung im Stadion und in den Katakomben aufgeheizt habe und „hässliche Kommentare“ zu hören waren. „Es wird eine Täter-Opfer-Umkehr gemacht“, schimpfte Kaenzig, während er die Sichtweise von Gräfe als nicht akzeptabel bezeichnete. Drewes' Zustand wird von den Bochumern als ernst genommen, da er nach dem Vorfall ins Krankenhaus musste, wo bei ihm keine Gehirnerschütterung festgestellt wurde. Doch trotz seiner ärztlichen Bestätigung fühlte sich Drewes aufgrund der verletzenden Kommentare blendend in die Rolle des Schuldigen gedrängt. Kaenzig sagte dazu: „Es kann nicht sein, dass ein Spieler, der getroffen wurde, sich rechtfertigen muss“, wie auch die MOPO berichtet.
Die Bochumer werden auf jeden Fall gegen das Ergebnis Einspruch einlegen, da sie der Meinung sind, dass das Spiel durch den Vorfall entwertet wurde. „Die Entscheidung des Schiedsrichters beeinflusste das Ergebnis“, so Kaenzig, der hinzufügte, dass dies unabhängig von der aktuellen Spielsituation der Fall sei. Die Situation könnte sich dramatisch auf die Verteilung der Punkte in der Liga auswirken, insbesondere wenn eine Regelung zur Anwendung kommt, die besagt, dass ein Team nicht richtig agieren konnte, weil ein Spieler verletzt wurde.