
Im Herzen Lateinamerikas manifestieren sich feministische Kämpfe mit dramatischen Fortschritten und alarmierenden Rückschlägen. Während Länder wie Kolumbien, Mexiko und Peru bedeutende Erfolge in der politischen Teilhabe von Frauen und der Lockerung von Abtreibungsgesetzen berichten, bleibt die Gewalt gegen Frauen eine alltägliche Realität. Laut Berichten von Kleine Zeitung wurden zwischen Januar 2021 und 2024 in der Region über 11.640 Femizide registriert, ein besorgniserregender Anstieg, der die tiefe Verwurzelung patriarchalischer Strukturen verdeutlicht. Besonders Frauen in Mexiko, Honduras und Argentinien sind betroffen, wo geschlechtsspezifische Gewalt allgegenwärtig ist und nicht nur im privaten Raum, sondern auch in der Öffentlichkeit und sozialen Medien stattfindet.
Die jüngsten Statistiken sind erschreckend: Im Jahr 2023 wurden mindestens 3.897 Femizide in Lateinamerika gezählt, was mehr als elf tägliche Tötungen bedeutet, wie die Junge Welt berichtet. Kolumbien allein verzeichnete bis Ende 2024 mindestens 745 Morde an Frauen, darunter auch viele minderjährige Mädchen. Die Situation verschärft sich vor allem in Regionen mit hoher Gewaltbereitschaft, die von kriminellen Gruppen dominiert werden. Der Umstand, dass geschlechtsspezifische Morde oft nicht als solche anerkannt werden, trägt zur weitreichenden Straflosigkeit bei und zeigt ein Justizsystem, das für die Opfer nicht ausreichend schützt.
Kritik an der Untätigkeit der Staaten
Obwohl zahlreiche Kampagnen zur Bekämpfung der Gewalt gegen Frauen gestartet wurden, stagnieren die Fortschritte in den letzten Jahren. So haben feministische Organisationen wie „#NiUnaMenos“ und Initiativen in Kolumbien und Mexiko versucht, durch digitale Plattformen und Schutz-Apps auf die wachsende Bedrohung aufmerksam zu machen und den Frauen Zugang zu sicheren Transportmöglichkeiten zu bieten. Diese Maßnahmen sind dringend erforderlich, da sich die gewaltsame Realität für Frauen weiter verschärft und politischen Forderungen nach mehr Investitionen in Präventionsprogramme und Unterstützung für betroffene Frauen immer lauter wird. Die Tragödie bleibt: Die Zahl der Femizide bleibt alarmierend hoch, und jede davon ist eine schmerzliche Erinnerung an die Herausforderungen, denen Frauen in Lateinamerika gegenüberstehen.
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