In einer bewegenden Veranstaltung am Gymnasium an der Willmsstraße, die dem Thema Demokratiebildung gewidmet war, wurden etwa 140 Schüler in die facettenreiche Welt von Protesten und Aufständen eingeführt. Der Freitag stand ganz im Zeichen des Projekts "Protest # Aufstand # Transformation", welches die Schüler dazu anregte, die verschiedenen Aspekte von Protest und deren historische Hintergründe zu diskutieren. Ein Höhepunkt war der Bericht des Zeitzeugen Mario Röllig, der eindringlich über seine Erfahrungen in der DDR und seine Fluchtversuche sprach. Röllig, der 1967 in Ost-Berlin geboren wurde, schilderte seine Verhaftung durch die Stasi und seine dreimonatige Isolationshaft im berüchtigten Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen, wo er psychische Qualen erlebte. Seine Erlebnisse sind nicht nur persönliche Schicksale, sondern ein eindringliches Stück deutscher Geschichte, das er nun als Mitarbeiter der Gedenkstätte teilt, um andere zu sensibilisieren, wie weser-kurier.de berichtet.
Anklänge an die Vergangenheit
Die Schüler hörten nicht nur gespannt zu, sondern brachten in der anschließenden Podiumsdiskussion auch eigene Fragen und Meinungen ein. Die Themen reichten von politischer Bildung, AfD bis hin zu den Herausforderungen der sozialen Medien in der heutigen Zeit. Röllig, der die Diskussionsrunde zusammen mit dem Schüler Quinton Jeck und dem Moderator Luis Chab leitete, äußerte sich kritisch zur politischen Landschaft und dem Umgang mit den Werten der Demokratie. Sein Schlüsselsatz, "Reue ist etwas für kleine Kinder", verglich die heutigen Herausforderungen mit den Erlebnissen seiner Vergangenheit, als er in den 90er Jahren in einem Kaufhaus einem ehemaligen Stasi-Mitarbeiter gegenüberstand und mit den Folgen seiner Erlebnisse zu kämpfen hatte. Diese emotionalen Rückblicke sorgten für eine intensive Auseinandersetzung mit der Thematik und regten die Schüler dazu an, sich aktiv mit ihrer Rolle in der Gesellschaft auseinanderzusetzen, wie ebg.schule feststellte.