Ein neues Kapitel in der Geschichte der Stadtbibliothek Bensheim beginnt: Die heiß diskutierte Entscheidung des Stadtparlaments sieht vor, die Bibliothek aus dem Neumarkt-Center in die Alte Gerberei zu verlegen. Diese Maßnahme kommt nach der Kündigung des Mietvertrags im Neumarkt-Center, der im August 2025 ausläuft. Laut dem Bergsträßer Anzeiger wird im neuen Standort, der voraussichtlich im Sommer 2025 eröffnet werden soll, nicht nur umgebaut, sondern es müssen auch zahlreiche Anpassungen für den Bibliotheksbetrieb vorgenommen werden. Bei der neuen Aufstellung kapituliert die Stadtverwaltung vor den finanziellen und strukturellen Herausforderungen, die mit einer umfassenden Ausstattung einhergehen.
Umzugsdetails und Kapazitätsfragen
Die Alte Gerberei wird als alleiniger Interimsstandort der Stadtbibliothek fungieren und soll Platz für etwa 10.000 Medien bieten, während der Gesamtbestand 37.000 Titel umfasst. Diese drastische Reduzierung wird viele Bücher in Depots verlagern, was ein hitziges Thema unter den Bürgern ist. Wie bensheim.de berichtet, müssen die Räumlichkeiten vor der Eröffnung umfassend umgebaut werden, insbesondere um eine angemessene Zugänglichkeit und Nutzung des Angebots zu gewährleisten. Die Barrierefreiheit wird zum Problem: Der geplante Veranstaltungsraum und die Leseplätze sind nur schwer zu realisieren.
Aktuell sorgt die Stadtbibliothek mit einer „Pop-up-Bibliothek“ im Parktheater für etwas Entspannung in der angespannten Situation. Nutzer können dort in einem kleinen Angebot von 250 Medien stöbern. Dennoch bleibt abzuwarten, ob dieser notdürftige Ersatz die bestehenden Herausforderungen der Stadtbibliothek lindern kann. Mit dem Baubeginn in der Alten Gerberei wird die Stadt nun versuchen, einen neuen kulturellen Anker zu schaffen. Doch während einige die geschickte Lösung loben, befürchten andere, dass die Bibliothek an Vitalität und Relevanz einbüßen könnte.
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