
Im Nordwesten Syriens kommt es zu einem erschütternden Massaker, bei dem die dschihadistische Gruppe Hayat Tahrir al-Sham (HTS) in Verbindung mit den Regierungstruppen zahlreiche Alawiten ermordete. Laut Berichten von Reuters wurden am Donnerstag allein über 90 Menschen getötet, einige Quellen sprechen sogar von bis zu 1000 Opfern in den schlimmsten Kampfhandlungen seit der Absetzung von Baschar al-Assad. Die gezielte Gewalt ist als Vergeltungsaktion zu verstehen, die durch einen „gut geplanten und vorsätzlichen Angriff“ der HTS auf die Regierungstruppen ausgelöst wurde. Die Region, die als Hochburg von Assad gilt, steht nun unter dem Druck brutaler Auseinandersetzungen, Plünderungen und zusätzlicher Morde, die auch andere religiöse Minderheiten wie Christen und Drusen betreffen.
Die Videos, die in sozialen Medien kursieren, zeigen erschreckende Szenen und Exekutionen, in denen Täter die Opfer brutal hinrichten. Es wird berichtet, dass die Provokationen der HTS besonders gegen die Alawiten, zu denen auch Assad gehört, gerichtet sind. Der angebliche neue Herrscher, Ahmed al-Sharaa, der an die Macht sprang, hat die Herrschaft von Assad übernommen und versucht nun, sich auf internationaler Ebene als moderat zu positionieren, während Berichten zufolge exzessive Menschenrechtsverletzungen unter seiner Herrschaft dokumentiert wurden. Zudem haben Außenministerin Annalena Baerbock und andere europäische Politiker ihre Besuche in Syrien mit der Hoffnung auf neue politische Beziehungen verknüpft, jedoch stehen sie dabei vor der Herausforderung, mit einer islamistischen Führung zu verhandeln, die Frauenrechte und andere politische Freiheiten stark einschränkt. Wie n-tv.de berichtete, verweigerte al-Sharaa der deutschen Außenministerin bei ihrem Besuch sogar den Handschlag und machte sie in Fotos unkenntlich, was die anhaltende Spannungen und Herausforderungen im Umgang mit der neuen syrischen Führung unterstreicht.
Während die deutsche Regierung versucht, ein diplomatisches Verhältnis aufzubauen, haben Kritiker auf die gefährlichen Verbindungen zwischen HTS und extremistischen Gruppen hingewiesen. Ob al-Sharaa tatsächlich reformbereit ist oder lediglich eine Fassade wahrt, bleibt ein großes Fragezeichen, während Menschenrechtsorganisationen vor den anhaltenden Missständen unter der tyrannischen Kontrolle von HTS warnen. Die Geschehnisse heben deutlich die Kluft zwischen politischen Ambitionen und der Realität in Syrien hervor, während sich die Situation weiter zuspitzt und das Leid der Zivilbevölkerung unvermindert anhält.
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