In der Vorweihnachtszeit werden Gutscheine als Geschenke immer beliebter, doch nicht alle Gutscheinideen sind bedenkenlos. Besonders Gutscheine für Schönheitsoperationen stehen in der Kritik. Dr. Alexander Schönborn, ein renommierter Schönheitschirurg und Präsident der Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen, äußert gravierende Bedenken gegenüber dieser Tendenz. Wie er im Gespräch mit Merkur erklärt, sollte der Austausch von Gutscheinen nicht auf ästhetische Eingriffe angewendet werden, da dies die Verantwortung und die tiefergehende Reflexion über einen solchen Schritt untergräbt.
Dr. Schönborn warnt, dass die einfache Möglichkeit, einen Gutschein für eine Schönheits-OP zu verschenken, dazu führen könnte, dass sich Menschen zu leichtfertig für einen Eingriff entscheiden, nur weil die finanziellen Aspekte bereits abgedeckt sind. „Die Kosten sind nur ein Aspekt eines ästhetischen Eingriffs“, so der Arzt. Besonders problematisch wird es, wenn die beschenkte Person noch nie über einen solchen Eingriff nachgedacht hat. Der Druck, sich selbst zu optimieren, könnte ungewollt ausgeübt werden. „Ein Gutschein könnte wie ein unhöflicher Wink wirken“, fügt Schönborn hinzu, wie auch in einem Bericht von Watson erwähnt wird.
Die Risiken der Gutschein-Verschenkerei
Viele Kliniken bieten solche Gutscheine zwar an, warnen jedoch zugleich vor den möglichen psychologischen Folgen. Dr. Schönborn empfiehlt, die Entscheidung für einen Eingriff sollte stets wohlüberlegt und bewusst sein, was in der oft hektischen Weihnachtszeit leicht vergessen werden kann. Die Deutsche Gesellschaft für Plastisch-Ästhetische Chirurgie bestätigt zudem, dass soziale Medien stark das Selbstbild beeinflussen und den Wunsch nach Veränderungen verstärken können. Daher könnte ein unerwünschter Gutschein unnötigen Druck erzeugen und die beschenkte Person in ein emotionales Dilemma stürzen.
Insgesamt bleibt der Rat von Fachärzten klar: Wenn schon ein Gutschein für einen Schönheitseingriff in Betracht gezogen wird, sollte das Klima der Zustimmung und des Verständnisses zwischen Geber und Beschenktem gegeben sein. Ansonsten könnten altmodische, aber sicherere Gutscheine für Massagen oder andere Wohlfühlangebote die bessere Wahl sein.
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