In Namibia wurde ein historischer Meilenstein erreicht: Erstmals übernimmt eine Frau das Amt der Präsidentin. Netumbo Nandi-Ndaitwah, die bisherige Vizepräsidentin, setzte sich mit 58,1 Prozent der Stimmen gegen ihren schärfsten Rivalen, den ehemaligen Zahnarzt Panduleni Itula, durch, der lediglich 25,39 Prozent erhielt. Diese Wahl fand am 27. November statt, wobei die Wahlergebnisse von der Wahlkommission heute veröffentlicht wurden, nachdem 91,8 Prozent der Stimmen ausgezählt waren. Die Regierungspartei Swapo, die seit 34 Jahren in Namibia herrscht, konnte sich mit 52,68 Prozent auch die Mehrheit im Parlament sichern, wie orf.at berichtete.
Die Wahl fand jedoch unter widrigen Umständen statt. Technische Probleme und logistische Schwierigkeiten prägten die Stimmabgabe, was dazu führte, dass viele Wähler bis zu zwölf Stunden vor den Wahllokalen warten mussten. In insgesamt 40 der 4.622 Wahllokale mussten die Stimmabgaben sogar nach dem offiziellen Enddatum fortgesetzt werden, was die Wahlkommission vor große Herausforderungen stellte, wie vienna.at vermerkte.
Fokus auf essentielle Themen
Die 72-jährige Nandi-Ndaitwah kündigte an, sich in ihrer fünfjährigen Amtszeit verstärkt auf die Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit sowie auf bedeutende Investitionen in erneuerbare Energien, Landwirtschaft und Infrastruktur zu konzentrieren. Diese Schwerpunkte sind dringend notwendig, da die soziale Ungleichheit in Namibia erheblich ist und die Unterstützung der Swapo-Partei in der Bevölkerung abnimmt. Angesichts einer neuen, aufstrebenden Generation wünscht sich das Land einen Wandel, der durch die Wahl von Nandi-Ndaitwah vielleicht Einzug halten könnte.
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