
Eine neueste Entwicklung im österreichischen Bundesheer sorgt für Aufsehen: Das Pilotprojekt zur regionalen Beschaffung von Lebensmitteln für Heeresküchen, vorgestellt von Verteidigungsministerin Tanner und der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, wird von der FPÖ als längst überfällige Maßnahme kritisiert. FPÖ-Politiker Alois Kainz zeigte sich verärgert darüber, dass seine früheren Vorschläge zur Rückkehr zur Truppenküche über Jahre hinweg abgelehnt wurden, während die ÖVP nun ähnliche Ideen als neuartig präsentiert. Laut Kainz wurde bereits im Jahr 2021 ein Antrag zur Schaffung einer „Sicherheitsinsel“ am Truppenübungsplatz Allentsteig eingereicht, der unter anderem die Wiederbelebung der Truppenküche beinhaltete. Der Mangel an Bio-Lebensmitteln in der Bundesheer-Verpflegung, wo der Bio-Anteil nur 1,4 Prozent beträgt, wurde ebenfalls stark kritisiert, da dies nicht nur Nachhaltigkeitsziele verfehlt, sondern auch die heimische Landwirtschaft benachteiligt, wie ots.at berichtet.
Kostenunterschiede und Umweltbelastung
Kainz führt weiter aus, dass das aktuelle Verpflegungssystem „Cook & Chill“ erhebliche Nachteile hat. Dieses Konzept, bei dem Speisen unterbrochen und anschließend transportiert werden, verursacht nicht nur hohen CO2-Ausstoß, sondern auch überflüssigen Verpackungsmüll und vermindert die Selbstversorgung. Aktuell kostet eine Tagesration im System „Truppenküche“ rund 13 Euro, während das „Cook & Chill“-System mit etwa 9,75 Euro deutlich günstiger erscheint. Kainz weist jedoch darauf hin, dass möglicherweise die hohen Transportkosten noch nicht einberechnet sind, was die tatsächlichen Einsparungen in Frage stellt. Seine Berechnungen und weiteren Nachfragen zur genauen Preiszusammensetzung stehen noch aus, wie meinbezirk.at aufzeigt.
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