In der malerischen Stadt Weißenfels beginnt am Freitag das Heinrich Schütz Musikfest, das mit einer besonderen Uraufführung in der St. Marienkirche eröffnet wird. Gezeigt wird das Auftragswerk „Tiefhoffnungsblau“, welches von der Komponistin Annette Schlünz und der Dichterin Ulrike Schuster geschaffen wurde. Das diesjährige Festival steht unter dem inspirierenden Motto „Ungezähmt.Kreativ.Weiblich“ und richtet den Fokus auf das kreative Schaffen von Frauen, sowohl aus dem 17. Jahrhundert als auch aus der Gegenwart. Das Event zieht sich bis zum 13. Oktober und bietet mehr als 40 Veranstaltungen, die weit über Weißenfels hinausgehen, unter anderem auch in Städten wie Dresden und Gera.
Das Heinrich Schütz Musikfest feiert nicht nur die Werke der berühmten Komponisten, sondern hebt auch das oft übersehene Schaffen von Frauen in der Musikgeschichte hervor. Die Veranstalter, zu denen auch die Musikfest-Projektleiterin Hanna Viehöfer-Jürgens gehört, betonen die Wichtigkeit, diesen Künstlerinnen eine besondere Plattform zu bieten. Im Rahmen des Festivals werden die renommierten Musikerinnen Hille Perl, Friederike Otto und Nora Thiele auftreten und ein spezielles Programm präsentieren, das die Vielfalt und Kreativität weiblicher Musiker betont.
Vielfältiges Programm und besondere Gäste
Die Planung des diesjährigen Festivals umfasst nicht nur Konzerte, sondern auch Vorträge, Ausstellungen, Führungen und musikalische Gottesdienste. Diese Veranstaltungen finden vom 4. bis 13. Oktober in verschiedenen Städten statt und werden von verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern dargeboten. Der Schwerpunkt liegt darauf, die Werke von Heinrich Schütz zu zelebrieren, und das in Orten, die eine enge Verbindung zu seinem Leben haben.
Ein besonderes Highlight ist das Vokalensemble Ælbgut, das als Artist in Residence fungiert. Dieses Ensemble wird die Eröffnungsaufführung des neuen Werks „Tiefhoffnungsblau“ leiten und seine Auftritte in Zusammenarbeit mit verschiedenen Instrumental- und Gesangsgruppen gestalten. Diese Zusammensetzung aus Altbewährtem und Moderne verspricht, die Besucher mit innovativen Interpretationen zu begeistern.
Internationale Musiktalente und besondere Ehrungen
Zu den weiteren Höhepunkten des Festivals zählen Auftritte des Leipziger A-cappella-Ensembles Sjaella sowie der Formation Ars Musica Elletrica um die Sopranistin Julla von Landsberg. Das Festival wird auch von internationalen Talenten bereichert, darunter die US-Sopranistin Lisa Solomon, die zum ersten Mal in Weißenfels auftreten wird. Sie wird Werke von weniger bekannten Komponistinnen vorstellen, was eine willkommene Abwechslung zum traditionellen Programm bietet.
Das Finale des Festivals wird am 13. Oktober in Zeitz stattfinden, wo nicht nur die musikalischen Höhepunkte gefeiert werden, sondern auch der Internationale Heinrich-Schütz-Preis 2024 verliehen wird. Diese Ehrung erhält die Musikwissenschaftlerin Silke Leopold für ihre wertvollen Beiträge zur Musikwissenschaft und zur Förderung der Musik von Heinrich Schütz.
Heinrich Schütz, der als erster deutscher Komponist von europäischem Rang gilt, wurde 1585 in Bad Köstritz geboren und verbrachte bedeutende Jahre in Weißenfels und Dresden. Sein Erbe wird bei diesem Festival lebendig gehalten, und die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen kulturellen Institutionen sorgt dafür, dass sein musikalisches Erbe auch künftig gewürdigt wird. Die Heinrich-Schütz-Häuser in Bad Köstritz und Weißenfels tragen maßgeblich zu der überregionalen Bedeutung des Festivals bei, das sich als zentrale Plattform zur Erinnerung und zum Austausch über das Schaffen des Komponisten etabliert hat.
Für weiterführende Informationen und Details zum Programm besuchen Sie diese Seite auf www.mdr.de.