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Saï Saï: Ein neues Gesellschaftsspiel aus dem Béarn feiert die Transhumanz

Im Dezember 2023 wurde die transhumante Viehzucht von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt, was den Weg für das neue Gesellschaftsspiel „Saï Saï“ ebnete, das von Vincent Miramon aus der Valle du Barétous inspiriert wurde und 2025 auf den Markt kommen soll.

Die jahrhundertealte Praxis der Transhumanz, bei der Viehzüchter ihre Tiere in gebirgsreiche Gebiete bringen, wird nicht nur als kulturelles Erbe geschätzt, sondern hat auch kreative Früchte getragen. Der Vorschlag, diese Tradition als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anzuerkennen, wurde kürzlich von der UNESCO gebilligt. Die Entscheidung folgt auf eine Initiative von Tierhaltern aus zehn verschiedenen Ländern, darunter viele aus dem Béarn, die aktiv zur Bewerbung dieser Tradition beigetragen haben.

Diese Form der Viehhaltung ermöglicht es den Tieren, im Sommer in die Berge aufzubrechen, wo saftige Weiden darauf warten, sie zu begrüßen. Hier können Schafe, Kühe und Pferde mehrere Monate verbringen, während ihre Besitzer sich um die täglichen Anliegen der Landwirtschaft kümmern. Diese saisonale Migration ist den Landwirten des Gebiets wohl bekannt, da sie die Wesenszüge und den Lebensrhythmus ihrer Tiere prägt.

Die Inspiration hinter „Saï Saï“

Vincent Miramon, ein gebürtiger Barétounais, ist einer derjenigen, die von dieser Tradition inspiriert wurden. „Ich wuchs mit dem Klang der Glocken auf, die mich morgens weckten!“, erinnert er sich. Diese Kindheitserinnerungen haben ihn dazu gebracht, einen eigenen Prototyp eines Spiels zu entwickeln, das von den Wanderungen der Herden beeinflusst ist. Er nannte es „Saï Saï“, was der Ruf ist, den Schäfer verwenden, um ihre Tiere zu rufen. „Ich hatte dieses Thema schon zwei oder drei Jahre im Kopf“, erklärt er mit einem Lächeln.

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Miramon, der große Freude an Gesellschaftsspielen hat, wollte seine Ideen selbst umsetzen. „Ich stellte fest, dass es nicht so kompliziert ist, ein Spiel zu kreieren, auch wenn es ein Wissen erfordert, das sich vertiefen lässt. Der größte Herausforderung liegt darin, die Verlage zu erreichen, denn was sie suchen, ist vor allem Überraschung und Neuheit“, so der kreative Kopf hinter „Saï Saï“.

Ein einfaches Geschicklichkeitsspiel

Die Spielmechanik ähnelt dem „Pousse-pièces“ der Jahrmärkte: Spieler müssen ihre Schafe so bewegen, dass sie andere in Bewegung setzen, was für viel Interaktion und Dynamik sorgt. Miramon beschreibt es als unterhaltsame Herausforderung, die sowohl für Kinder als auch für Erwachsene ansprechend ist.

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Die Veröffentlichung von „Saï Saï“ ist für September 2025 geplant, vorausgesetzt, alles läuft nach Plan. In der Zwischenzeit besteht jedoch die Möglichkeit, das Spiel vorab auszuprobieren. Dies geschieht während des Festivals „Olor’on joue“ von Meeplejuice, das am 31. August und 1. September im Raum Laulhère in Oloron stattfinden wird.

„Wir sind in der Phase, in der wir viel testen, bevor wir das Material verfeinern und mit der Produktion beginnen“, beschreibt der Barétounais die Entwicklungen. „Wir sammeln so viele Rückmeldungen wie möglich, insbesondere von Familien.“ Mit dieser umfassenden Vorab-Testing-Phase will Miramon sicherstellen, dass „Saï Saï“ bei seinem Debüt ein voller Erfolg wird.

Ein Blick in die Zukunft

Die Verbindung zwischen der Tradition der Transhumanz und der Schaffung eines Gesellschaftsspiels verdeutlicht, wie kulturelle Praktiken in der modernen Welt neu interpretiert werden können. Es bleibt abzuwarten, wie „Saï Saï“ in der Spieleszene ankommen wird und ob es der breiten Öffentlichkeit gelingt, diese großartige Tradition weiterzuentwickeln und zu feiern.

Die Bedeutung der Transhumanz

Die Transhumanz ist eine traditionelle Form der Viehhaltung, die über Jahrhunderte hinweg in verschiedenen Regionen Europas und darüber hinaus praktiziert wurde. Diese Praxis ermöglicht es Landwirten, ihre Tiere in Gebieten mit besseren Weidebedingungen zu halten, was nicht nur das Wohlergehen der Tiere fördert, sondern auch eine nachhaltige Bewirtschaftung der Landschaft unterstützt. Die Wanderung in die Berge während der Sommermonate sorgt für ein ausgewogenes Weide-Management und trägt zur Erhaltung der Biodiversität bei.

In den Alpen beispielsweise ist die Transhumanz Teil eines jahrhundertealten Erbes. Sie fördert nicht nur die Qualität der regionalen Produkte, wie Käse und Fleisch, sondern trägt auch zum Erhalt der typischen Berglandschaften bei, die viele Touristen anziehen. Die UNESCO-Ratifizierung der Transhumanz als immaterielles Kulturerbe beleuchtet nun die kulturelle und soziale Bedeutung dieser Praxis, die weit über die Tierzucht hinausgeht.

Aktuelle Trends in der Landwirtschaft

In den letzten Jahren hat die Landwirtschaft in vielen Regionen, einschließlich des Béarn, verschiedene Veränderungen durchlaufen. Die steigenden Anforderungen an nachhaltige Praktiken und die globalen Herausforderungen des Klimawandels haben dazu geführt, dass viele Landwirte ihre Methoden anpassen müssen. Die Nachfrage nach biologisch produzierten Lebensmitteln und regionalen Produkten hat ebenfalls zugenommen, was die Rückbesinnung auf traditionelle Praktiken wie die Transhumanz fördert.

Zusätzlich gibt es zunehmend Bestrebungen, die lokale Kultur und das Erbe in die moderne Landwirtschaft zu integrieren. Der Fokus auf Gemeinschaftsprojekte und lokale Vermarktung trägt dazu bei, die Verbindung zwischen Landwirten und Verbrauchern zu stärken. Initiativen, die lokale Produkte direkt zu den Verbrauchern bringen, haben sich als erfolgreich erwiesen und unterstützen gleichzeitig die Wirtschaft der Region.

Geplante Förderung von „Saï Saï“

Die Entwicklung des Spiels „Saï Saï“ fällt zeitlich zusammen mit dem wachsenden Interesse an Brettspielen, die nicht nur unterhalten, sondern auch Bildungselemente einbeziehen. Vincent Miramon verfolgt mit seinem Spiel nicht nur das Ziel, den Spielern Freude zu bereiten, sondern ebenfalls die Tradition der Transhumanz in das Bewusstsein der jüngeren Generationen zu bringen. Durch den spielerischen Zugang wird den Kindern die Bedeutung der Viehzucht und der saisonalen Wanderungen nähergebracht.

Die bevorstehenden Testphasen des Spiels, bei denen Familie und Freunde eingeladen sind, Feedback zu geben, sind entscheidend für die Weiterentwicklung. Dies zeigt das Engagement des Entwicklers, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu schaffen, das sowohl fesselnd als auch lehrreich ist. Die anstehenden Veranstaltungen, wie das Festival Olor’on joue, bieten eine hervorragende Plattform, um das Spiel zu präsentieren und noch mehr Interessierte zu erreichen.

– NAG

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