
Das Kunsthistorische Museum (KHM) wird mit einem innovativen Bauprojekt die Zugänglichkeit seiner Einrichtungen entscheidend verbessern. Wie ots.at berichtet, startet das Museum ein umfassendes Vorhaben zur Neugestaltung der Gästeinfrastruktur mit dem Hauptziel, Barrierefreiheit zu gewährleisten und das historische Raumerlebnis im Eingangsbereich wiederherzustellen. Generaldirektor Jonathan Fine hebt hervor, dass die Zugänglichkeit für alle Menschen von zentraler Bedeutung ist.
Das geplante barrierefreie Eingangsfoyer wird moderne Lift- und Stiegenanlagen beinhalten. Der Zugang wird direkt vom Maria-Theresien-Platz aus erfolgen, um eine einfache Erreichbarkeit zu garantieren. Zudem sind neue, barrierefreie Kassen, Garderoben, Toiletten und weitere Infrastrukturbereiche vorgesehen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Optimierung der Zugänglichkeit, einem klaren Leitsystem und einer durchdachten Gästeführung.
Umfangreiche Verbesserungen
Das Projekt umfasst außerdem die Einrichtung eines Selbstbedienungscafés sowie eines neuen Museumsshop. Vermittlungsräume und ein Atelier werden ebenfalls Teil des neuen Konzeptes sein. Die Bietergemeinschaft aus l’Atelier d'architecture chaixetmorel et associés und Christian Anton Pichler ZT GmbH, die durch ein internationales Vergabeverfahren ausgewählt wurde, übernimmt die Generalplanung. Mit einem Gesamtbudget von 42,3 Millionen Euro sind 34,8 Millionen Euro aus Mitteln des Bundes (Budgetrahmen 2025–2027) finanziert. Der KHM-Museumsverband wird in den Jahren 2025–2028 jeweils eine Million Euro beisteuern. Der Baubeginn ist für Anfang 2027 vorgesehen, mit einer Fertigstellung des ersten Bauabschnitts in der zweiten Jahreshälfte 2028. Während der Bauphase bleibt der Museumsbetrieb mit provisorischer Gästeinfrastruktur aufrecht.
Um die Zugänglichkeit zu erhöhen, bietet das KHM bereits jetzt spezielle Angebote für Menschen mit unterschiedlichen Sehvermögen, die Kunst der Alten Meister erlebbar machen. Diese Informationen stammen von khm.at. Durch die Kombination von optischen, haptischen und auditiven Elementen können Besucher*innen vier Meisterwerke der Gemäldegalerie erleben. Die Präsentation umfasst farbige Gesamtabbildungen, transparente taktile Folien und Bildbeschreibungen in großer Schwarzschrift und Braille, die vielfältige Zugänge zur zweidimensionalen Kunst schaffen.
Inklusion in Museen
Die Bestrebungen des KHM stehen im Einklang mit den allgemeinen Bewegungen hin zu mehr Inklusion und Barrierefreiheit in Museen, wie auf museumsguide.net ausgeführt. Doris Rothauer, Autorin und Herausgeberin des MuseumsGuide inklusiv, betont die Bedeutung von Kunst und Kultur für die gesellschaftliche Entwicklung und das Recht auf kulturelle Teilhabe, wie es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte von 1948 festgehalten ist. Menschen mit Behinderungen haben oft eingeschränkten Zugang zu kulturellen Angeboten, deshalb müssen physische, soziale und kommunikative Barrieren abgebaut werden.
Das KHM ist sich der Herausforderungen bewusst: Barrierefreiheit bezieht sich nicht nur auf bauliche Maßnahmen, sondern auch auf die Gestaltung von Ausstellungen, Service-Angeboten und Kommunikationsstrategien. Die Umsetzung inklusiver Maßnahmen erfordert umfangreiche Ressourcen und Expertise. Zudem sollten Menschen mit Behinderungen aktiv in den Gestaltungsprozess einbezogen werden, um maßgeschneiderte Angebote zu entwickeln.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Kunsthistorische Museum mit seinem neuen Bauprojekt eine zentrale Initiative für mehr Barrierefreiheit und Inklusion setzt, damit Kunst und Kultur für alle Menschen zugänglich sind.
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