Das Freisprung-Festival in Rostock ist wieder da und feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. An diesem Donnerstag beginnt das Event, das jungen Künstlerinnen und Künstlern eine Plattform für kreative und innovative Inszenierungen bietet. Organisiert von der Compagnie de Comédie, zeigt das Festival, wie wichtig es ist, jungen Talenten Raum zu geben, um sich künstlerisch zu entfalten. Laut Sandra-Uma Schmitz, der Künstlerischen Leiterin, brauche es solche Freiräume, um abseits kommerzieller Interessen zu experimentieren und zu wachsen.
Insgesamt 22 Bewerbungen haben die Veranstalter für diese Jubiläumsauflage erhalten, was in der Geschichte des Festivals ein neuer Rekord ist. Sieben Stücke wurden letztlich ausgewählt und werden im Theater an der Bühne 602 am Rostocker Stadthafen präsentiert. Es werden verschiedene Genres und Themen behandelt, die von emotionalen Reisen bis hin zu kritischen Reflexionen über das Theater selbst reichen.
Programminhalte und Höhepunkte
Das Festival beginnt mit dem Figurentheaterstück „Die Legende von Granny und Claude“, welches sich mit den komplexen Themen des Alterns und des Verlustes auseinandersetzt. Direkt darauf folgt das Drama „Sturzflug“, das die Zuschauer auf eine spannende emotionale Odyssee mitnimmt. Am Samstag wird es dann fantasievoll: Das Stück „Bruder Tiger“, basierend auf einem koreanischen Märchen, wird mit einer Kombination aus Objekten und Tischpuppen neu interpretiert. Ein weiteres Highlight ist „Bühnenbeschimpfung“, das das Theater selbst ins Visier nimmt und anhand von kritischen Überlegungen auf die Bühne bringt. Den krönenden Abschluss bildet das Schauspiel „Nachtland“, das die schwierige Familiengeschichte zwischen Nicola und Philipp beleuchtet. Der Fund eines Gemäldes von Adolf Hitler auf dem Dachboden löst moralische Konflikte aus, die die gesamte Familie betreffen.
Das Festival bietet nicht nur Aufführungen, sondern auch Workshops an, die sich mit Körpersprache und anderen relevanten Themen beschäftigen. Diese Workshops stehen nicht nur den Teilnehmenden der Theateraufführungen offen, sondern auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten erweitern möchten.
Ein Preis für herausragende Leistungen
Am Ende des Festivals wird eine Jury aus Theaterprofis die herausragendste Produktion küren. Das Gewinnerteam erhält die sogenannte „Applausmaschine“, ein einzigartiges Kunstwerk der Künstlerin Barbara Wetzel. Jedes Jahr wird dieses besondere Stück extra für das Festival gestaltet und soll die kreative Leistung der Gewinner würdigen. Schmitz betont, dass solche Veranstaltungen wichtig sind, um kulturelle Vielfalt zu fördern und zu erhalten. „Ohne Diskurs und Angebote zur kulturellen Bildung entsteht Eintönigkeit“, so Schmitz. Sie sieht die Notwendigkeit, aktiv an demokratischen Prozessen teilzunehmen und Vielfalt zu leben.
Für alle Vorstellungen des Freisprung-Festivals können Karten an der Abendkasse gekauft werden. Das Event ist nicht nur eine Gelegenheit für die Teilnehmenden, ihre Fähigkeiten zu zeigen, sondern auch für das Publikum, Neues zu entdecken und sich unterhalten zu lassen.
Für weitere Informationen über das Festival und die einzelnen Aufführungen können Interessierte die Website www.ndr.de besuchen.
