Kriminalität und JustizWissenschaft

Vom Verbrecher zum Mathematik-Genie: Havens erstaunliche Wende im Knast

Christopher Havens führt ein Leben, das wie aus einem Film stammen könnte. Mit 30 Jahren ist er in einem Gefängnis im US-Bundesstaat Washington, verurteilt für den Mord an einem Mann. Vor dieser verhängnisvollen Tat hatte Havens nicht wirklich viel mit Mathematik am Hut. Stattdessen war er in eine dunkle Welt aus Drogen und Kriminalität abgerutscht, ohne einen Schulabschluss und ohne Perspektive. Doch das, was ihn im Gefängnis erwartet, wird sein Leben für immer verändern.

Im Monroe Correctional Complex, dem größten Gefängnis von Washington, entdeckt er unverhofft seine Leidenschaft für die Mathematik. Angefangen hat alles mit einfachen Aufgaben, die ihm ein Wärter anbietet. Diese initialen Schritte führen dazu, dass ein engagierter Lehrer auf Havens aufmerksam wird. Er erkennt schnell das unglaubliche Potenzial des Häftlings, doch bald übertrifft Havens seine Fähigkeiten und Wissen.

Die Entstehung eines Mathematikers

Havens beginnt, sich intensiv mit Mathematik auseinanderzusetzen, wobei die Ressourcen im Gefängnis begrenzt sind. Viele Bücher sind entweder schwierig zu bekommen oder erfüllen nicht die Anforderungen der Haftanstalt. Um mehr über Mathematik zu lernen, sendet er einen Brief an einen Redakteur der „Annals of Mathematics“, einer angesehenen Fachzeitschrift. Ein Mathematiker wird auf Havens aufmerksam und nimmt sich seiner an, schickt ihm herausfordernde Aufgaben und Probleme.

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Es ist bemerkenswert, denn Havens gelingt es tatsächlich, einen Durchbruch bei einem jahrzehntealten mathematischen Problem zu erzielen. Diese Sensation zieht weltweit die Aufmerksamkeit auf sich und zeigt, dass Talent und Leidenschaft auch unter den schwierigsten Bedingungen blühen können.

Die Aufmerksamkeit, die Havens erhält, möchte er nutzen, um anderen Inhaftierten die Möglichkeit zu geben, sich ebenfalls mit Mathematik zu beschäftigen. So entsteht ein Projekt, das sich gezielt an Häftlinge wendet und ihnen einen Zugang zur Mathematik ermöglicht.

In der Zwischenzeit nehmen mehr als 170 Häftlinge an diesem Mathe-Projekt teil, was als durchschlagender Erfolg gewertet wird. Manon Bischoff, Redakteurin für Mathematik und Physik bei Spektrum der Wissenschaft, erläutert im Gespräch mit detektor.fm-Moderator Marc Zimmer, wie Havens seine Liebe zur Mathematik entdeckt hat und was genau hinter dem mathematischen Durchbruch steckt, den Havens in der Gefängniszelle erreicht hat.

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Die Geschichte von Christopher Havens ist mehr als nur die eines verurteilten Mörders – sie ist auch die einer bemerkenswerten Transformation, die nicht nur Havens selbst, sondern auch viele andere Häftlinge inspirieren könnte. Auch wenn die Umstände ungünstig sind, ist die Kraft der Bildung und das Streben nach Wissen eine treibende Kraft, die die Mauern des Gefängnisses überwinden kann. Das gesamte Interview und mehr Details zu diesem inspirierenden Projekt finden sich bei detektor.fm.

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