
Die ehemalige schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon, die von 2014 bis 2023 an der Spitze der Schottischen Nationalpartei (SNP) stand, hat mit ihrem Rücktritt eine politische Schockwelle ausgelöst. Sturgeon, die als zentrale Figur der Unabhängigkeitsbewegung Schottlands galt, gab unerwartet ihre Demission in einer eilig anberaumten Pressekonferenz im Bute House in Edinburgh bekannt. „Es ist an der Zeit“, erklärte sie und betonte, dass ihr Rücktritt das Richtige für sich selbst, ihre Partei und das Land sei.
Die Gründe für ihren Rücktritt scheinen komplex zu sein. Sturgeon selbst erläuterte, dass sie schon seit Wochen über das Ende ihrer politischen Karriere nachdenke, was ihre Entscheidung umso überraschender machte. Viele Parteikollegen erlebten diese Ankündigung als Schock, insbesondere da sie kurz zuvor noch erklärt hatte, sie habe noch „viel Benzin im Tank“ – ein Hinweis auf den Rücktritt der neuseeländischen Premierministerin Jacinda Ardern, mit der sie häufig verglichen wurde. Laut Die Presse war Sturgeons Rücktritt das Resultat interner Differenzen innerhalb der Partei, die sie nun hinter sich lässt.
Ermittlungen ohne Anklage
Neben ihrem Rücktritt wurde Sturgeon vorübergehend festgenommen, doch die Ermittlungen gegen sie, die über eineinhalb Jahre andauerten, führten zu keiner Anklage. „Ich kann nur sagen, dass ich nichts falsch gemacht habe, und ich glaube nicht, dass es auch nur den geringsten Beweis dafür gab, dass ich etwas falsch gemacht habe“, sagte sie zu Reportern, wie Kleine Zeitung berichtete. Dies zeigt, dass Sturgeons politisches Ende nicht nur durch interne politische Konflikte, sondern auch durch rechtliche Herausforderungen geprägt war, die sie nun hinter sich lässt.
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