Was für eine Wende im Fall eines der berüchtigtsten Clan-Bosse Deutschlands! Mahmoud Al-Zein, auch bekannt als „Der Pate von Berlin“, hat seine Rückkehr nach Deutschland früher als ursprünglich vorgesehen auf dem Plan. Trotz seiner dramatischen Flucht in die Türkei 2021, um der Abschiebung zu entgehen, könnte Al-Zein bereits im Sommer 2025 wieder deutschen Boden betreten. Überraschend wurde seine siebenjährige Einreisesperre auf viereinhalb Jahre reduziert. Dieser spannende Knalleffekt wurde erstmals von der Bild publik gemacht.
Doch was macht diesen Mann so berüchtigt? Al-Zein steht an der Spitze eines Clans mit rund 3000 Mitgliedern, der von den Behörden als Organisierte Kriminalität eingestuft wird. Sein 2020 veröffentlichtes Buch „Der Pate von Berlin: Mein Weg, meine Familie, meine Regeln“ enthüllt seine kriminellen Machenschaften und die brutalen „Regeln des Respekts“, nach denen er lebt. „Wenn die Grenze des Respekts überschritten wird, fließt Blut“, einer seiner bekanntesten Aussprüche, zeigt die eiserne Faust, mit der er die Clan-Welt regiert.
Gerichtlicher Schachzug und die Bedingungen
Die Einreisesperre wurde ursprünglich von den Berliner Behörden verhängt, doch ein cleverer rechtlicher Schachzug ermöglichte ihre Verkürzung. Gerichtssprecher Stephan Groscurth betonte jedoch, dass diese Entscheidung nicht automatisch eine Rückkehr gewährleistet. Zunächst wird Al-Zein ein Visum beantragen müssen, bei dem die ihm vorgeworfenen Straftaten noch einmal genau geprüft werden.
Die kriminelle Karriere von Al-Zein startete bereits in den 80er Jahren. 1982 flüchtete er nach Deutschland und stellte, als angeblich staatenloser Kurde, einen Asylantrag, der jedoch abgelehnt wurde. Trotz seines Aufenthaltes lebte er offiziell von Arbeitslosengeld, während er sich ein kriminelles Imperium im Bereich des Rotlichtmilieus und Drogenhandels aufbaute. Zwischen 1985 und 2008 saß er insgesamt acht Jahre im Gefängnis, und von 2005 bis 2021 wurde er rund 70 Mal als Tatverdächtiger geführt und elfmal verurteilt.
Kontroverse Diskussionen entfachen
Die Nachricht von der möglichen Rückkehr Al-Zeins sorgt für hitzige Debatten in Deutschland. Kritiker bemängeln, dass anderen Menschen in weitaus weniger problematischen Situationen keine solche Nachsicht gewährt wird. Zum Beispiel stehen in Niedersachsen derzeit 10 dringend benötigte kolumbianische Pflegekräfte vor der Abschiebung, wie auch Yahoo Nachrichten berichtet.
Während Al-Zein möglicherweise bald zurückkehren könnte, bleibt die Frage offen, wie seine zukünftige Präsenz die ohnehin angespannte kriminalpolitische Lage in Deutschland beeinflussen wird.
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