Piano-Legende Alfred Brendel mit 94 Jahren in London verstorben

Alfred Brendel, legendärer Pianist und Ehrenbürger, starb am 17. Juni 2025 in London. Sein Erbe prägt die klassische Musik.
Alfred Brendel, legendärer Pianist und Ehrenbürger, starb am 17. Juni 2025 in London. Sein Erbe prägt die klassische Musik. (Symbolbild/DNAT)

Piano-Legende Alfred Brendel mit 94 Jahren in London verstorben

London, Großbritannien - Der weltberühmte Pianist und Komponist Alfred Brendel ist heute im Alter von 94 Jahren in London verstorben. Geboren am 5. Januar 1931 in Wizemberk, Tschechoslowakei, wuchs Brendel in einer nicht-musikalischen Familie auf und zog im Alter von drei Jahren nach Zagreb, damals Jugoslawien. Dort begann er bereits im Alter von sechs Jahren mit dem Klavierunterricht bei Sofija Deželić. Seine Musikalität und sein Engagement führten ihn später an das Konservatorium in Graz, wo er bei Ludovica von Kaan und Artur Michel studierte. 

Im Laufe seines Lebens entwickelte Brendel einen unverwechselbaren Stil, der durch tiefes Empfinden und analytisches Denken geprägt war. Er wurde für seine herausragenden Interpretationen von Werken großer Komponisten wie Beethoven, Haydn, Mozart, Liszt, Schumann und Schubert gefeiert. Brendel war maßgeblich an der Einbürgerung der Schubert-Sonaten sowie des Klavierkonzerts von Schönberg im internationalen Konzertrepertoire beteiligt, was seine Bedeutung als Künstler unterstreicht. Kleine Zeitung berichtet über seine bedeutenden Leistungen.

Internationale Karriere und Erfolge

Ab 1950 entfaltete Brendel eine internationale Karriere als Pianist und trat in Europa, der Sowjetunion, den USA und Japan auf. Sein erstes öffentliches Konzert gab er im Alter von 17 Jahren in Graz, wo er Werke von Bach, Brahms, Liszt sowie eine eigene Sonate präsentierte. Brendel war der erste Pianist, der das gesamte Klavierwerk Beethovens auf Schallplatte aufnahm und führte bedeutende Werke in ausverkauften Konzertsälen auf. Unter anderem spielte er 1965 und 1982/83 alle 32 Klaviersonaten von Beethoven über jeweils sieben Abende. Wikipedia hebt seine Aufnahmen heraus, darunter die vollständigen Klavierkonzerte von Mozart in Zusammenarbeit mit Sir Neville Marriner.

Die Salzburger Festspiele wurden zu einem wichtigen Bestandteil seiner Karriere, wo er über Jahrzehnte hinweg aktiv war und zuletzt als Lehrmeister in seiner ‚Schule des Hörens‘ auftrat. Seine Abschiedstournee im Jahr 2008 war ein großer Erfolg, und der Musiker verabschiedete sich mit einem letzten Konzert in New York im Februar 2008.

Engagement für die Musikwelt und literarische Beiträge

Neben seiner aktiven Konzerttätigkeit war Brendel auch als Autor und Pädagoge tätig. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher und Essays, darunter „Nachdenken über Musik“ und „Über Musik“, die seine philosophischen und musikalischen Gedanken wiedergeben. Brendel führte auch eine 13-teilige Fernsehsendung mit dem Titel „Alfred Brendel spielt Schubert“ durch und wurde für seine Beiträge zur Musik mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Frankfurter Musikpreis und der Echo Klassik Award für sein Lebenswerk. Er erhielt auch Ehrendoktorwürden von renommierten Universitäten, darunter Oxford und Yale.

Die einflussreiche Figur der klassischen Musik hinterlässt ein bedeutendes Erbe. Brendel war nicht nur ein außergewöhnlicher Pianist, sondern auch ein Mentor für viele aufstrebende Musikerinnen und Musiker. Seine Leidenschaft für die Musik und sein Engagement für die nächste Generation werden in der Musikwelt weiterhin nachhallen. Wikipedia ergänzt, dass Brendel auch Ehrenmitglied der Wiener Philharmoniker wurde und 1999 von Prinz Charles die Ehrendoktorwürde des Royal College of Music in London erhalten hat. Sein Leben und Werk werden in Erinnerung bleiben als eine Hommage an die zeitlose Kraft der Musik.

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OrtLondon, Großbritannien
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