In der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Mellrichstadt leben zahlreiche Menschen aus verschiedenen Ländern, die vor Krieg und Armut geflohen sind. Resat Tatli, ein 43-jähriger Kurde aus der Türkei, hat mit seiner Familie vor eineinhalb Jahren Schutz in Deutschland gesucht. Nach sieben Jahren im Gefängnis in der Türkei, wegen seiner Unterstützung der YPG, hofft er, endlich einen deutschen Pass und Arbeit zu finden. Seine Kinder besuchen die örtliche Schule, und die älteste Tochter strebt eine Karriere als Zahnarzthelferin an. "Wir wollen arbeiten und nicht zum Sozialamt gehen", erklärt Tatli, der fließend Deutsch spricht. Nour Abdirisaag aus Somalia, der seit zwei Monaten in der Unterkunft lebt, beschreibt seine Heimat als von Gewalt und Armut geprägt. Er hat seit einem Jahrzehnt seine Familie nicht mehr gesehen und ist in regelmäßigen Kontakt mit ihnen über das Handy.
Lebensumstände und Unterstützung in der Unterkunft
Die Gemeinschaftsunterkunft wurde 2016 in einer ehemaligen Berufsschule eingerichtet und bietet momentan Platz für rund 100 Asylsuchende. Derzeit leben etwa 85 Menschen in der Einrichtung, die sich Küche, Toiletten und Gemeinschaftsräume teilen. Viele der Bewohner arbeiten, zum Beispiel im Rhön-Klinikum oder bei Reinigungsfirmen. Manfred Bach, der Hausverwalter, hebt hervor, dass die Integration im Großen und Ganzen gut funktioniert und weniger Konflikte auftreten als in der Vergangenheit. Unterstützt werden die Asylbewerber nicht nur durch die Hausverwaltung, sondern auch durch den lokalen Helferkreis, der den Bewohnern hilft, sich besser in Deutschland zurechtzufinden.
Die SPD-Fraktion in Mellrichstadt besuchte kürzlich die Unterkunft, um sich über die aktuellen Gegebenheiten und Herausforderungen zu informieren. Dabei betonte Regierungsdirektor Thomas Weingart die Notwendigkeit einer verbesserten psychologischen Versorgung für Asylsuchende. "Es fehlen in Bayern rund 50.000 bezahlbare Wohnungen", kritisierte Dr. Bärbel Kofler, Bundestagsabgeordnete, die Situation auf dem Wohnungsmarkt. Sie fordert mehr Unterstützung für den sozialen Wohnungsbau, um den Bedürfnissen der wachsenden Zahl an Asylbewerbern gerecht zu werden, wie es auch bei Mainpost berichtet wurde. In Mellrichstadt strebt man nach Lösungen, um den Asylsuchenden eine bessere Zukunft zu ermöglichen, oft begleitet von der Hoffnung auf ein eigenes Zuhause.
Die Einrichtung wird regelmäßig von Vertretern des Landratsamts besucht, die Sprechstunden anbieten, um bei Anträgen und anderen Anliegen zu unterstützen. Trotz der Herausforderungen, die das Leben in einer Gemeinschaftsunterkunft mit sich bringt, erkennen die Bewohner den Wert der Hilfsangebote und der sozialen Integration. Laut Bach arbeiten etwa 20 Prozent der Bewohner bereits, und viele wünschen sich eine Zukunft, in der sie ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können, während sie die Unterstützung der Gemeinschaft zu schätzen wissen, wie auch auf der Seite der SPD Mellrichstadt ausgeführt wird.