Ein schockierendes Geständnis erschüttert die Medienlandschaft in Russland: Der ehemalige Oberst des Innenministeriums, Michail Smirnow, hat zugegeben, 2004 den Journalisten Maxim Maximow ermordet zu haben. Dies geschah in St. Petersburg, wo die Leiche des Enthüllungsjournalisten, der für die renommierte Plattform Fontanka arbeitete, in einem Wald gefunden wurde. Maximow hatte in seinen Berichten über Korruption und die Untaten der staatlichen Sicherheitskräfte aufgedeckt, was ihn offenbar zu einem Ziel für die Täter machte. Laut dem Ermittlungskomitee stellte Smirnow auch zwei weitere Morde in den Raum, die im Zusammenhang mit seinen Verbrechen stehen könnten. Diese Enthüllungen wurden von der Kleine Zeitung veröffentlicht.
St. Petersburg war während der 1990er Jahre, als Smirnow eine steile Karriere als Polizist machte, berüchtigt für ihre hohe Kriminalitätsrate. „Seine Arbeit ist gespickt mit Leichen, Prügel und dem Drang, eigene Leute ins Gefängnis zu bringen“, äußerte das Internetportal Fontanka über Smirnow. Die Regierungen der letzten Jahre sehen sich immer wieder mit Verdächtigungen konfrontiert, dass sie Journalisten, die Missstände aufdecken, zur Gefahr für die eigene Macht machen und sie rechtlich verfolgen oder gar töten, um sie zum Schweigen zu bringen. Angesichts der tragischen Liste ermordeter Journalistinnen wie Anna Politkowskaja und Natalja Estemirowa passt der Fall Maximows in ein düsteres Bild, das von einem anhaltenden Mangel an Gerechtigkeit zeugt, wie der Tagesspiegel berichtet.
Der resignierte Smirnow scheint überlegen zu wollen, ob er sich im Krieg gegen die Ukraine wieder aktivieren wird. Dabei bleibt unklar, wie mit den erdrückenden Beweisen und dem tödlichen Erbe der Täterfamilien in Russland weiter umgegangen werden soll. Der Mord an Maxim Maximow bleibt somit kein Einzelfall, sondern Teil einer erschreckenden Erzählung über das Schicksal von Journalisten, die für die Wahrheit kämpfen.
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