Maximilian Krah, der umstrittene Europaabgeordnete der AfD, hat die Weichen für eine Debatte über seine Ambitionen gestellt: Am Mittwoch wurde er in Rochlitz als Direktkandidat für die kommende Bundestagswahl aufgestellt. Der 47-Jährige, dessen politische Karriere von skandalträchtigen Meldungen geprägt ist, wird im Bundestagswahlkreis Chemnitzer Umland – Erzgebirgskreis II antreten. Interessanterweise handelt es sich um den Wahlkreis des CDU-Politikers Marco Wanderwitz, der sich aktiv für ein Verbot der AfD einsetzt, jedoch nicht mehr antreten wird, wie die MDR berichtete.
Krah hatte in den letzten Monaten für reichlich Aufsehen gesorgt, nicht zuletzt durch seine Verstrickungen in mögliche Spionagefälle und eine Vielzahl von Negativ-Schlagzeilen. Geäußert wurden unter anderem Bedenken hinsichtlich seiner Verbindungen zu Russland und China, während Ermittlungen gegen einen ehemaligen Mitarbeiter wegen Spionage für China vorliegen. Diese turbulente Vorgeschichte stellt seine Nominierung als Kandidat in einem ohnehin schon angespannten politischen Umfeld in ein streitbares Licht. Zudem äußerte er in einem Video, dass es darum gehe, die Traditionen und Vorfahren zu respektieren und seine Identität als deutscher und sächsischer Politiker zu behaupten, wie die Tag24 berichtete.
Zukunft als Bundestagskandidat
Durch seine Nominierung wartet nun der Wahlkampf auf Krah, der sich in einem hochgradig umstrittenen Umfeld beweisen muss. Mit seinem Wechsel von Brüssel nach Berlin kündigt sich eine neue Herausforderung an, nachdem er im EU-Parlament nicht in die AfD-Delegation aufgenommen wurde. Krah selbst zählte bereits die Mitglieder im Chemnitzer Umland zu seinen Unterstützern und machte klar, dass er bereit ist, den Wahlkampf zu führen. Seine Äußerungen zur vermeintlichen Wertevermittlung und dem Stolz auf seine sächsische Herkunft sollen dabei zentrale Elemente seiner Kampagne darstellen, während er gleichzeitig die Schatten der vergangenen Monate hinter sich lassen möchte.