Im Gaza-Streifen, wo seit über einem Jahr Krieg herrscht, nimmt die humanitäre Krise dramatische Ausmaße an. Barbara Trattnig, die einzige österreichische Mitarbeiterin von „Ärzte ohne Grenzen“ vor Ort, berichtet von unvorstellbarem Leid. Ihre Schilderungen sind eindringlich: „In Gaza ist die Zerstörung und die Not am größten“, erklärt sie und hebt hervor, dass auch in der humanitären Zone die Sicherheit für Patienten und Helfer nicht garantiert ist. Trotz der provisorischen Einrichtungen in Deir el-Bala, einer Stadt knapp zwanzig Kilometer von der ägyptischen Grenze entfernt, sind die Bedingungen katastrophal. „Es mangelt an allem“, fügt sie hinzu, während sie die ständigen Angriffe und den Zusammenbruch der Stromversorgung beschreibt. Ein alarmierender Zustand, besonders für die Kinder, die durch Kälte und fehlende Hygieneprodukte erkranken.
Die Lage hat sich im Norden Gazas weiter verschärft. Trattnig schildert, dass im Oktober nur sechs Prozent der Hilfsgüter bewilligt wurden, um in den nördlichen Teil zu gelangen. Sie erklärt: „Wenn Essen am Markt verfügbar war, dann war es auch sehr teuer. Es ist zwar Essen da, aber sie können sich es nicht mehr leisten.” Ihre Rückkehr nach Gaza kurz vor Weihnachten zeigt ihren unerschütterlichen Einsatz. Trattnig, die nach einem Urlaub in ihr geliebtes Krisengebiet zurückkehrt, hat sich für diesen Lebensweg entschieden, um den Menschen in Not zu helfen. Ursprünglich wollte sie Hebamme werden, heute koordiniert sie medizinische Hilfe und arbeitet oft ohne klare Trennung zwischen Arbeit und Freizeit.
Ein Leben im Dienst der Menschlichkeit
Barbara Trattnig blickt auf eine Karriere zurück, die sie durch einige der weltweit konfliktreichsten Regionen geführt hat – vom Irak über den Jemen bis hin zu Afghanistan. Diese Einsätze haben sie geprägt und ihr den unermüdlichen Wunsch verliehen, anderen zu helfen. Trotz des täglichen Umgangs mit Leid ist sie bestrebt, die Hoffnung nicht zu verlieren: „Man muss sich auf die positive Linie fokussieren, auch wenn man sehr viel Leid sieht“, sagt sie entschlossen. Ihr Engagement und ihr Mut machen deutlich, wie wichtig humanitäre Hilfe in Krisengebieten ist, während die Welt oft die Augen vor dem Elend verschließt.
Die Schilderungen von Barbara Trattnig verdeutlichen die erschreckende Realität im Gaza-Streifen und die Herausforderungen, denen sich Helferinnen und Helfer täglich gegenübersehen. Die Berichte von der Frontlinie der humanitären Krise lassen keinen kalt. Informationen über die Situation erhält man unter anderem bei ORF und der Kleinen Zeitung, die die verzweifelte Lage und den unermüdlichen Einsatz der Helfer vor Ort dokumentieren.
Details zur Meldung