
Die Österreicherin Carmen Possnig (36) hat einen beeindruckenden Meilenstein in ihrer Karriere als Astronautin erreicht: Sie hat ihr Astronauten-Training erfolgreich absolviert und gehört nun zu den zwölf reservierten Astronauten der Europäischen Weltraumorganisation (ESA). Aus mehr als 22.500 Bewerberinnen und Bewerbern aus ganz Europa hat sie sich durchgesetzt, was ihr einen Platz im Elite-Team sichert. Dazu berichtet Krone, dass Possnig seit Januar ein intensives zweimonatiges Programm im Europäischen Astronautenzentrum (EAC) in Köln durchlief. Diese Ausbildung umfasste unter anderem eine Tauchausbildung sowie ein anspruchsvolles Winterüberlebenstraining in den spanischen Pyrenäen.
Das Winterüberlebenstraining forderte die angehende Astronautin auf vielfältige Weise heraus. Wie Possnig schildert, lernten sie und ihre Kollegen in einer simulierten Notsituation, unter extremen Bedingungen wie minus 15 Grad Celsius zu überleben. Solche Übungen sind besonders wichtig, um sie auf potenzielle Notfälle im Weltraum vorzubereiten, falls eine Raumkapsel in unzugänglichem Terrain landen sollte. Im Rahmen ihrer theoretischen Ausbildung erwarb sie zusätzlich Kenntnisse in Biologie und Laborarbeit, die für ihre Karrriere von Bedeutung sind, wie Der Standard berichtet.
Weg zum Weltraum
Carmen Possnig hat in der Antarktis an der Concordia-Station geforscht, wo sie 2017 und 2018 wichtige Erkenntnisse über das Leben in Isolation unter extremen Bedingungen sammelte. Die Erfahrungen aus dieser Zeit, die der ESA halfen, die Belastungen einer Raumfahrtmission zu verstehen, bilden eine wertvolle Grundlage für ihren Traum, ins All zu reisen. Der nächste Trainingsblock im Herbst wird unter anderem ein Überlebenstraining auf hoher See beinhalten sowie einen Parabelflug zur Simulation der Schwerelosigkeit.
Ob Possnig tatsächlich ins All fliegt, hängt von politischen Entscheidungen und den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln ab. Die fünf Karriereastronauten, die bereits einen Vertrag mit der ESA erhalten haben, wurden intensiv auf künftige Weltraummissionen vorbereitet, während die Reservisten, zu denen auch Possnig zählt, vorläufig in ihren gegenwärtigen Berufen bleiben.
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