Trump will mit Afrika Geschäfte machen, ignoriert jedoch wichtige Länder
Trump will mit Afrika Geschäfte machen, ignoriert jedoch wichtige Länder
Das Weiße Haus veranstaltet in dieser Woche ein inoffizielles Gipfeltreffen der „afrikanischen Führungspersönlichkeiten“. Doch von den 55 Ländern des Kontinents sind lediglich fünf eingeladen worden.
Die eingeladene afrikanische Delegation
Der Präsident von Liberia gab bekannt, dass er einer der fünf afrikanischen Staatsoberhäupter ist, die von US-Präsident Donald Trump zu einem „Hochrangigen Gipfel“ in Washington, D.C. eingeladen wurden. Ziel des Treffens ist es, die diplomatischen Beziehungen zu vertiefen, gemeinsame wirtschaftliche Ziele voranzutreiben und die sicherheitspolitische Zusammenarbeit zwischen Washington und „ausgewählten afrikanischen Nationen“ zu stärken. Zu den weiteren geladenen Staatschefs gehören die Präsidenten von Gabun, Guinea-Bissau, Mauretanien und Senegal.
Fehlende gewichtige Akteure
Spannend ist, dass keine der großen Wirtschaftsakteure Afrikas, wie Südafrika, Nigeria, Ägypten oder Äthiopien, zu dem Gipfel eingeladen wurde. Diese Länder sind Teil der BRICS-Gruppe, die aus aufstrebenden Volkswirtschaften wie Brasilien, Indien sowie den USA gegenüberstehenden Ländern Russland und China besteht. Analysten sind sich einig, dass die Auswahl der Gäste von Trump ein Rätsel darstellt und die Verschiebung der US-Politik in Bezug auf den Kontinent als „hochriskantes Glücksspiel“ beschrieben wird.
War Trump auf der Suche nach Ergebnissen?
Christopher Afoke Isike, Professor für afrikanische Politik und internationale Beziehungen an der Universität Pretoria, Südafrika, bezeichnete Trumps handverlesene Gäste als „leicht zu habendes Ziel“ in seinem Bestreben, den Einfluss Chinas und Russlands in Afrika zurückzudrängen. Wird dieser Gipfel dazu dienen, eine diplomatische Lösung zu finden, die amerikanische Interessen in Afrika fördert?
Die Interessen der eingeladene Länder
Trotz ihrer kleineren Volkswirtschaften sind Gabun, Guinea-Bissau, Mauretanien, Senegal und Liberia reich an mineralischen Rohstoffen wie Öl, Gas, Gold, Eisenerz und seltenen Erden. Diese Nationen sind zudem häufig Ausgangspunkt für Migranten, die in die USA möchten. Ousmane Sene, Leiter des West Africa Research Centers (WARC), argumentiert, dass die Gespräche beim Gipfeltreffen nicht nur den Handel betreffen werden, sondern auch Migrationsströme und Sicherheitsfragen einbeziehen.
Die geopolitische Landschaft Afrikas
China gilt als der größte bilaterale Handelspartner Afrikas, während Russland seine Präsenz auf dem Kontinent ausbaut und als Hauptlieferant von Militärtechnik auftritt. Das Verhältnis zwischen diesen kleinen wirtschaftlichen Akteuren und den großen Mächten ist nicht neu. Die fünf eingeladenen Länder hatten in der Vergangenheit bereits enge Beziehungen zu China gepflegt.
Was können die fünf Länder erwarten?
Laut dem Journalisten und politischen Analysten Mamadou Thior müssen die Staatsoberhäupter der fünf afrikanischen Länder clever in ihren Verhandlungen sein. Die USAID, die einst ein wichtiger Partner für Länder wie Senegal war, existiert nicht mehr. Die Verantwortung liegt nun bei den führenden Persönlichkeiten dieser Länder, neue Kooperationsmöglichkeiten auszuhandeln.
Analysten wie Isike sind der Meinung, dass dieses Treffen ein neues, transaktionales diplomatisches Modell des US-amerikanischen Engagements einführen könnte. Die amerikanische Regierung könnte an privatem Sektorpartnerschaften, Investitionen, Infrastrukturentwicklung und Sicherheitskooperationen interessiert sein.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einladung der fünf afrikanischen Staaten durch Trump sowohl eine Chance als auch eine Herausforderung darstellt. Die betroffenen Länder müssen geschickt verhandeln, um ihre Interessen in einer geopolitisch komplexen Landschaft zu wahren, während die USA versuchen, ihren Einfluss in Afrika neu zu definieren.
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