Marburg. Ein aufregender Tag für die Pharmazie: Der „Tag der Pharmazie“ an der Universität Marburg stand ganz im Zeichen zukunftsweisender Impfstoffe! Experten und angehende Pharmazeuten versammelten sich, um von einem ganz besonderen Gast zu lernen – Professor Klaus Cichutek, der von 2009 bis 2023 das Paul-Ehrlich-Institut leitete und während der Corona-Pandemie in aller Munde war.
Cichutek, der als Präsident des Bundesinstituts für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel bekannt wurde, beleuchtete die entscheidende Rolle seiner Behörde im Zulassungsprozess von Medikamenten. „Die Pharmaindustrie entwickelt die Arzneimittel, aber wir begleiten den gesamten Entwicklungsweg“, erklärte er den Zuhörern. Anhand von Praxisbeispielen vermittelte er, wie nah die Bundesbehörde an innovativen Entwicklungen, wie neuen Krebsmedikamenten, dran ist. Besonders die personalisierte Medizin und Zell- sowie Gentherapeutika stellt er als zukünftige Hoffnungsträger in der Tumorbehandlung vor.
Praxisbeispiele aus Arzneimittelzulassung
Doch Cichutek warnte auch vor den Herausforderungen: „Nicht jede Geschichte ist eine Erfolgsgeschichte.“ Er berichtete von schweren Nebenwirkungen bei einem Rheuma-Medikament, das zunächst gestoppt werden musste. Solche Rückschläge zeigen, wie wichtig die Arbeit des Paul-Ehrlich-Instituts ist, um sicherzustellen, dass neue Therapien sicher sind.
Nach Cichuteks Vortrag ging es mit Workshops weiter, unter dem Motto „Academia meets Industry“. Professor Jochen Maas von der Gesundheitsinitiative Hessen betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen akademischer und industrieller Forschung. Die Studierenden erfuhren von Experten der Pharmaindustrie über die spannende Welt der „Nanobodies“ und die Zukunft der mRNA-Technologie. Auch Themen wie die Entwicklung eines neuen Pneumokokken-Impfstoffes und die Perspektiven der Oligonukleotid-Therapeutika standen auf der Agenda.
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