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Zehn Jahre nach der Germanwings-Tragödie: Gedenken in Haltern und Le Vernet

Am 24. März 2025 erinnerten zahlreiche Menschen an die Tragödie des Germanwings-Absturzes, der am 24. März 2015 in den französischen Alpen stattfand. Der Flug 9525 war auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf und es starben tragischerweise 150 Menschen aus 18 verschiedenen Nationalitäten. Ermittler fanden heraus, dass der Co-Pilot, der wegen psychischer Probleme krankgeschrieben war, den Absturz absichtlich herbeigeführt hatte. Anlässlich des 10. Jahrestages wurden in verschiedenen Städten, insbesondere am Absturzort nahe Le Vernet, Gedenkfeiern organisiert.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr sprach den Hinterbliebenen sein tiefes Mitgefühl aus. Viele Angehörige der Opfer versammelten sich am Unglücksort, während in Düsseldorf und Barcelona ebenfalls Erinnerungsveranstaltungen stattfanden. In Le Vernet legten etwa ein Dutzend Menschen, darunter die deutsche Vize-Generalkonsulin und lokale Verantwortliche, Blumen nieder. Um 10:41 Uhr, dem Zeitpunkt des Absturzes, wurde eine Schweigeminute abgehalten. Eine Schulklasse aus Haltern am See, die ebenfalls unter den Opfern war, wurde besonders gewürdigt. Dort fand ein weiteres Gedenken statt, bei dem Kränze auf dem städtischen Friedhof niedergelegt wurden.

Die psychische Gesundheit von Piloten im Fokus

Der schwere Vorfall hat nicht nur menschliche Tragödien nach sich gezogen, sondern auch grundlegende Fragen zur psychischen Gesundheit von Piloten aufgeworfen. Am Tag des Absturzes war der Co-Pilot, der Antidepressiva und Schlafmittel einnahm, krankgeschrieben, jedoch hatte er dies seinem Arbeitgeber nicht mitgeteilt. Kritiker weisen darauf hin, dass die psychische Gesundheit in der Luftfahrt eine zentrale Rolle spielt und dass die bestehenden Kontrollmechanismen unzureichend sind.

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Nach dem Unglück wurde ein Fragebogen zur mentalen Gesundheit von Piloten eingeführt, der aus 21 Fragen besteht, die auf einer Skala von „stimme völlig zu“ bis „stimme gar nicht zu“ beantwortet werden müssen. Sebastian Ebert, ein Fliegerarzt, betont die Bedeutung einer Kombination aus diesem Fragebogen und persönlichen Gesprächen zwischen Piloten und Ärzten. In der Schweiz verlieren jährlich 3-4 Piloten aufgrund psychischer Erkrankungen vorübergehend ihre Fluglizenz.

Änderungen in der Luftfahrtmedizin

Die Relevanz der psychischen Gesundheit ist durch diese Tragödie noch deutlicher geworden. Vor dem Unglück hatten deutsche Behörden lediglich Tauglichkeits-Zeugnisse übermittelt, jedoch keine vollständigen medizinischen Berichte. Neueste Regelungen schreiben vor, dass alle medizinischen Unterlagen nicht-pseudonymisiert an das Luftfahrt-Bundesamt übermittelt werden müssen. Die EASA empfiehlt zudem den Aufbau eines zentralen, europäischen Datenregisters für flugmedizinische Daten.

Generell wird gefordert, dass die Luftfahrtindustrie ein stärkeres Bewusstsein für psychische Herausforderungen entwickelt. Die Aerospace Medical Association plädiert für spezielle Anlaufstellen für Piloten und fordert, vertrauensvolle Umgebungen zu schaffen, in denen diese ihre Probleme offenbaren können. Dies ist besonders bedeutsam, da Bedenken bestehen, dass eine zu starke Lockerung der ärztlichen Schweigepflicht dazu führen könnte, dass betroffene Piloten ihre Erkrankungen verbergen.

Nach zehn Jahren ist die Erinnerung an den tragischen Germanwings-Absturz nach wie vor lebendig und verdeutlicht die Wichtigkeit von psychischer Gesundheit im Cockpit. Die Luftfahrtindustrie steht vor der Herausforderung, aus dieser Tragödie zu lernen und nachhaltige Verbesserungen zu implementieren.

Für weitere Informationen über die Gedenkveranstaltungen und die Entwicklungen in der Luftfahrtmedizin können die Berichte von vol.at, srf.ch und Deutschlandfunk herangezogen werden.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Absturz
In welchen Regionen?
Barcellona, Düsseldorf, Le Vernet, Haltern am See
Genauer Ort bekannt?
Le Vernet, Frankreich
Ursache
psychische Störungen
Beste Referenz
vol.at
Weitere Quellen
srf.ch

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