GesundheitNeustadt an der Waldnaab

Verdienstvoller Abschied: Harry Grimm verlässt das Kreisarchiv Neustadt

Im Landkreis Neustadt an der Waldnaab ging eine Ära zu Ende: Harry Grimm, der ehrenamtliche Kreisarchivpfleger, ist aus gesundheitlichen Gründen von seinem Amt zurückgetreten. Knapp vier Jahre hat er sich unermüdlich für den Erhalt und die Pflege der Archive in der Region eingesetzt. Landrat Andreas Meier ließ es sich nicht nehmen, Grimm bei einer offiziellen Verabschiedung Anerkennung zu zollen, indem er ihm ein Präsent überreichte und ihn in das Goldene Buch des Landkreises eintrug.

Grimms Verantwortungsbereich umfasste die Beratung und Unterstützung der Gemeinden bei der Einrichtung und Verwaltung von Kommunalarchiven. „Die Gesellschaft kann nur aus der Vergangenheit lernen, wenn die Geschichte sauber dokumentiert wird“, betonte Meier und verwies auf die wesentliche Bedeutung der Archive. Sie sind unerlässlich, um das Leben früherer Generationen zu verstehen und um wesentliche Entscheidungen nachvollziehbar zu machen. Dies lieferte den Rahmen für Grimms Engagement, bei dem er sich einer Mammutaufgabe stellte.

Erfolge trotz Pandemie

Harry Grimm übernahm die Position des Kreisarchivpflegers im Oktober 2020. Die ersten Monate waren stark von den Einschränkungen durch die Covid-19-Pandemie beeinflusst, dennoch konnte er einige Erfolge verbuchen. „In Floß konnten wir einen Archivar einstellen, und auch in Parkstein fanden wir jemanden, der sich um die Archive kümmert“, erzählte Grimm mit einem gewissen Stolz über die Fortschritte, die trotz der herausfordernden Umstände erzielt werden konnten.

Kurze Werbeeinblendung

Dennoch bleibt der Zukunft des Archivierens in der Region eine große Herausforderung. Während einige Gemeinden bereits vorbildliche Archive pflegen, gibt es viele, die noch großen Aufholbedarf haben. Oft hindern Raum- oder Personalmangel daran, die Archive angemessen zu führen. „Es scheitert nicht immer am Willen, oft fehlt einfach die Zeit oder Kapazität, um sich diesen wichtigen Aufgaben zu widmen“, so Grimm.

Eine der größten Zukunftsfragen, die Grimm und Meier gemeinsam diskutierten, ist der digitale Wandel. Mit der zunehmenden Digitalisierung sind neue Herausforderungen verbunden. War der Verfall von analogen Akten bisher eine der Hauptsorgen, so sehen die beiden auch die Lesbarkeit zukünftiger digitaler Formate als große Unbekannte. „Wie wird es in 100 oder sogar 1.000 Jahren mit den Formaten, die wir heute nutzen, aussehen?“, hinterfragte Grimm. Diese Überlegungen werden insbesondere für künftige Generationen von Bedeutung sein.

Zum Abschluss seiner Verabschiedung wünschte Grimm seinem noch nicht offiziell bestellten Nachfolger viel Glück für die Zukunft und drückte damit seinen Wunsch aus, dass die wichtigen Aufgaben im Dienst der Geschichte fortgeführt werden. Die Arbeit des Kreisarchivpflegers ist nicht nur eine ehrenvolle, sondern auch eine essentielle Aufgabe für das kulturelle Gedächtnis der Region.

Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.neustadt.de.

Quelle/Referenz
neustadt.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"