Der Vatikan hat erneut eindringlich einen Schuldenerlass für arme Staaten gefordert. Bei der Sitzung des UN-Menschenrechtsrates in Genf wies der päpstliche Nuntius Ettore Balestrero darauf hin, dass Entwicklungsländer alarmierend viel Geld für die Rückzahlung von Auslandsschulden ausgeben – ganze 13 Mal mehr, als sie für die Bekämpfung des Klimawandels zur Verfügung stellen. Die aktuelle weltweite Staatsverschuldung beläuft sich auf 97 Billionen Dollar, ein untragbares Maß für viele dieser Länder, das zu drastischen Einschnitten bei grundlegenden Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsversorgung führt. Papst Franziskus hatte bereits zu Jahresbeginn zur globalen Schuldenentlastung aufgerufen und wünscht sich, dass wohlhabendere Länder diese Verantwortung übernehmen, wie kathpress.at berichtete.
Erzbischof Paul Richard Gallagher, der vatikanische Außenbeauftragte, unterstützte diese Forderung und appellierte an die internationale Gemeinschaft, mutigere Schritte zu unternehmen. Er erkannte die prekäre Lage vieler Entwicklungsländer an, in denen fast die Hälfte der Bevölkerung mehr für ihre Schulden als für Gesundheit und Bildung ausgibt. Gallagher sprach sich für einen starken Multilateralismus aus, um globale Probleme wie Armut, Migration und Umweltzerstörung zu bekämpfen. Auch das „ökologische Schuldverhältnis“ zwischen dem globalen Norden und Süden müsse in die Lösungsansätze miteinbezogen werden. Laut vaticannews.va ist es wichtig, dass die diplomatischen Bemühungen auf gegenseitigem Respekt basieren und die Würde jedes Individuums gewahrt bleibt. Gallagher betonte, dass Religionsfreiheit eine Grundvoraussetzung für Frieden ist und dass es weltweit Millionen Menschen gibt, die aufgrund ihres Glaubens verfolgt werden.
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