In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo herrscht alarmierende Luftverschmutzung, die eine echte Gefahr für die Gesundheit der Bürger darstellt. Der Luftqualitätsindex erreichte kürzlich einen kritischen Wert von 225, was die Stadt zur drittverschmutztesten weltweit macht, so das Schweizer Technologieunternehmen IQAir. Diese schmutzige Atmosphäre, die seit Mittwochabend in der Stadt schwirrt, zeigt sich in einer dicken, braunen Nebelbrühe und hat bereits den Flugverkehr zum Erliegen gebracht. Die Bevölkerung wurde eindringlich gewarnt, möglichst zu Hause zu bleiben, um Gesundheitsschäden zu vermeiden. Wer dennoch nach draußen muss, sollte dringend eine Filtermaske tragen, riet der öffentliche Gesundheitsdienst von Sarajevo, wie auch die Kronen Zeitung berichtete.
Smog und seine Folgen
Der Smog in Sarajevo ist kein neues Phänomen, sondern ein wiederkehrendes Winterproblem, das vor allem durch die geographische Kessellage der Stadt und die Nutzung von Kohle und Holz zum Heizen verschärft wird. Diese Heizmethoden führen zu einer hohen Feinstaubbelastung, die laut Experten weitaus schädlicher ist als die Abgase von Fahrzeugen. Auch ZDF berichtete über die zunehmenden Gesundheitswarnungen und die Besorgnis der Anwohner über die schlechte Luftqualität. "Wir ersticken", sagte eine besorgte Rentnerin, die darauf hinwies, dass vor allem ältere Menschen mit Herzproblemen stark betroffen sind.
Die drängenden Probleme mit der Luftverschmutzung sind nicht nur auf Sarajevo beschränkt. Auch in anderen Balkan-Städten wie Belgrad und Skopje kämpfen die Bewohner mit ähnlichen Bedingungen. Global gesehen sind die Auswirkungen der Luftverschmutzung erschreckend: Über 4,5 Millionen Menschen sterben jährlich vorzeitig an deren Folgen. In Bosnien allein verlieren geschätzt 3300 Menschen jährlich aufgrund schlechter Luftqualität ihr Leben, was alarmierende 9 Prozent der jährlichen Sterblichkeit des Landes ausmacht.
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