Nach einem Putsch im Jahr 2022 hat die Militärjunta in Burkina Faso, angeführt von Ibrahim Traoré, kürzlich die Regierung sowie den Premierminister abgesetzt. Dies geschah in einem Land, das nur knapp die Hälfte seines Territoriums kontrolliert, während der Rest von islamistischen Gruppen besetzt ist. Genau wie in den Nachbarländern Mali und Niger sind die Attentate und Übergriffe durch diese Gruppen, die sich zu Al-Qaida und dem Islamischen Staat bekennen, an der Tagesordnung. Allein im Jahr 2023 wurden über 8.400 Menschen im Konflikt getötet, darunter mindestens 2.300 Zivilisten, wie die APA/AFP berichtete.
Die Menschenrechtslage in der gesamten Sahelzone von Burkina Faso, Mali und Niger hat sich dramatisch verschlechtert. Laut Amnesty International sind bewaffnete Angriffe, Entführungen und Raub zur täglichen Realität für Millionen von Menschen geworden. Die Region leidet unter einem nie dagewesenen Mangel an humanitärer Hilfe, verstärkt durch militärische Konflikte, den Klimawandel und extreme Lebensmittelunsicherheit. Über 9.000 Schulen mussten schließen, während die Hälfte der Bevölkerung in Burkina Faso Menschenrechtsverletzungen erdulden muss, da keine der grundlegenden Garantien für ein menschenwürdiges Leben gegeben ist.
Drastische Realität für die Zivilbevölkerung
Die Unsicherheit und Gewalt haben zu massiven Fluchtbewegungen geführt. Nach Schätzungen leben fast 2,1 Millionen Menschen als Binnenvertriebene in Burkina Faso, während Millionen auch in Nachbarländer wie die Elfenbeinküste flüchten. In den letzten Jahren ist die Zahl der gewaltsamen Vorfälle laut US-Regierungszahlen kontinuierlich gestiegen. Die Weltgesundheitsorganisation bezeichnet die Situation als eine der am schnellsten wachsenden humanitären Krisen weltweit. Dies bedeutet, dass für viele der Zugang zu lebensnotwendigen Ressourcen wie Nahrung, Bildung und Gesundheit zu einem unerreichbaren Luxus geworden ist, während die brutalen Bedingungen für die Zivilbevölkerung in der Sahelzone unermüdlich anhalten.
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