Hannover. Ein alarmierender Trend in Niedersachsen: Die Krankenstände haben die Höchstmarken des Vorjahres erreicht! Im dritten Quartal dieses Jahres stieg die Zahl der Krankschreibungen um unglaubliche 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, wie die DAK-Gesundheit aufdeckte. Der diesjährige Sommer setzte die traurige Serie fort, auch wenn die durchschnittliche Dauer der Krankmeldungen gesenkt werden konnte.
Die Daten zeigen ein alarmierendes Bild: Von über 200.000 DAK-Versicherten lag der Krankenstand in Niedersachsen bei 5,1 Prozent. An jedem Tag zwischen Juli und September waren im Schnitt 51 von 1.000 Beschäftigten krank. Zum Vergleich: Der bundesweite Krankenstand war mit 5,0 Prozent nur minimal besser, was für diese Sommermonate ungewöhnlich hoch ist – besonders bei Temperaturen, die zum Urlaub einladen.
Ursache für Fehltage
Besonders besorgniserregend sind die Gründe hinter den zahlreichen Fehltagen. Muskel- und Skeletterkrankungen, vor allem Rückenschmerzen, sind die Hauptursache und führten im Sommer zu 94 Fehltagen je 100 Arbeitnehmer – das ist mehr als der bundesweite Durchschnitt von 88 Tagen! Auch psychische Erkrankungen und Atemwegserkrankungen wie Bronchitis tragen zur erschreckend hohen Zahl an Krankschreibungen bei.
Die hohe Zahl an Krankenständen ist ein weiteres Schlaglicht auf die schwächelnde Wirtschaft in der Region. DAK-Landeschef Dirk Vennekold warnt: "Der hohe Krankenstand ist ein zusätzliches Risiko für die Erfolgschancen der Unternehmen." Eine grundlegende Debatte über die Ursachen ist dringend nötig, so der DAK-Bundeschef Andreas Storm. „Schnellschüsse wie die Forderung nach der Abschaffung der telefonischen Krankschreibung bringen nichts – weder den Betroffenen noch den Betrieben.“ In Niedersachsen sind rund 530.000 Menschen bei der DAK versichert. Die Situation bleibt angespannt und voller Herausforderungen für Arbeitnehmer und Unternehmen gleichermaßen.
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