In einem dramatischen Entwicklungsprozess hat der oberösterreichische Motorradhersteller KTM wegen enormer Schulden in Milliardenhöhe Insolvenz angemeldet. Am Freitag stellte das Unternehmen drei Sanierungsanträge mit Eigenverwaltung am Landesgericht Ried, was nun zu einem entsprechenden Verfahren geführt hat. Laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV) betrifft diese Insolvenz insgesamt 2.380 Mitarbeiter, darunter 986 Angestellte, 1.181 Arbeiter und 213 Lehrlinge. Verstörende Zahlen zeigen, dass KTM Schulden in Höhe von rund 1,8 Milliarden Euro hat, die sich bei Berücksichtigung der Tochtergesellschaften auf etwa 2,9 Milliarden Euro erhöhen. Diese Situation betrifft auch die Gläubiger, deren Zahl nun auf rund 2.500 angestiegen ist, wie ooe.ORF.at berichtet.
Ein Lohn, der nicht kommt
Besonders alarmierend ist, dass die Mitarbeiter für den Monat November keinen Lohn erhalten haben. Die rund 3.600 Betroffenen müssen auf das Insolvenz-Entgelt-Fonds zugreifen, um ihr Gehalt zu bekommen. Die Arbeiterkammer arbeitet gemeinsam mit den Beschäftigten daran, die notwendigen Anträge auszuarbeiten, um sicherzustellen, dass kein Arbeitnehmer auf seinen verdienten Lohn verzichten muss. Der Gewerkschaftschef Reinhold Binder betont, dass der Insolvenzfonds dringend seine Arbeit aufnehmen muss, damit die Rechte der Arbeitnehmenden gewahrt bleiben. Doch es ist zu erwarten, dass die Gehälter erst in bis zu sechs Wochen auf den Konten der Angestellten landen, was in das neue Jahr 2025 fallen könnte. In der Zwischenzeit versucht das Unternehmen, die Gemüter zu beruhigen, indem es ankündigte, dass das Dezembergehalt in den kommenden Tagen vorzeitig überwiesen wird.
Gemäß Heute.at speist sich der Insolvenz-Entgelt-Fonds aus Beiträgen der Arbeitgeber. Derzeit wird 0,1 Prozent der Sozialversicherungsgrundlage dorthin eingezahlt. Diese dramatischen Ereignisse werfen ein düsteres Licht auf die finanzielle Gesundheit eines der bekanntesten österreichischen Unternehmen im Motorradsektor.
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