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Krisenstimmung in Nordostniedersachsen: Unternehmen setzen auf weniger Investitionen

Die wirtschaftliche Lage in Nordostniedersachsen wird dunkler! Laut der vierteljährlichen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Lüneburg-Wolfsburg (IHKLW) hat sich das wirtschaftliche Klima im dritten Quartal 2024 weiter verschlechtert. Von 212 befragten Unternehmen aus den Landkreisen Harburg, Heidekreis, Lüneburg, Lüchow-Dannenberg, Uelzen und Celle zeigt der IHK-Konjunkturklimaindikator einen Rückgang um vier Punkte auf skandalöse 80 Punkte. Verglichen mit den 106 Punkten vor der Coronapandemie ist dies ein dramatisches Zeichen der Resignation in den Betrieben.

„Die Unternehmen sehen sowohl ihre aktuelle Geschäftssituation als auch die Aussichten für die kommenden zwölf Monate deutlich pessimistischer als im Vorquartal“, warnt IHKLW-Hauptgeschäftsführer Michael Zeinert. Verheerend ist, dass 41 Prozent der Betriebe planen, ihre Investitionen zurückzufahren. Nur ein schwaches Viertel denkt darüber nach, in die Zukunft zu investieren. Zeinert bezeichnet diese trüben Aussichten als ein „toxisches Gemisch“ und sendet ein dringendes Alarmsignal an die Politik: „Wir brauchen spürbar niedrigere Energiepreise und massive bürokratische Entlastungen!“

Reaktion und Lösungsversuche

Ein Lichtblick gibt es jedoch: Der Einzelhandel in der Region zeigt eine überraschende Erholung! Dank der florierenden Online-Versandhändler ist der Konjunkturklimaindex um sieben Punkte auf 92 Punkte gestiegen. Händler zeigen sich optimistischer für die kommenden Monate, während die Industrie mit einem Indexwert von nur 74 Punkten weiter in der Rezession steckt. Hier spüren die Unternehmen die Krise besonders stark – nur acht Prozent erwarten ein steigendes Geschäft, während fast die Hälfte mit einem Rückgang rechnet.

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Zeinert fordert auch eine rasche Umsetzung von Maßnahmen zur Aufwertung der Wirtschaftsstandorte in der EU. Er verweist auf den ehemaligen EZB-Chef Mario Draghi, der eine Vielzahl an Vorschlägen zur Entbürokratisierung in der EU vorgelegt hat. „Es ist höchste Zeit, dass wir nicht von den großen Konkurrenten China und USA abgehängt werden“, appelliert Zeinert und mahnt die Politik, den Innovationsgeist der Unternehmen zu unterstützen, anstatt durch komplexe Regelungen zu hemmen. Die Zukunft der Region steht auf der Kippe, und die Uhr tickt!

Quelle/Referenz
celler-presse.de

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