Aktuelle Zahlen zeigen, dass im Kreis Ludwigsburg der Krankenstand auf dem Niveau des Vorjahres verharrt. Dies wurde durch eine Analyse der DAK Gesundheit veröffentlicht, die einige der Hauptursachen für die Krankmeldungen beleuchtet. Fachleute wie Maitra weisen darauf hin, dass Atemwegserkrankungen zu den häufigsten Gründen für Krankmeldungen zählen, und sehen dies als typisches Jahreszeitenphänomen. Ein weiteres häufiges Problem sind Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, die durch einen Mangel an Bewegung verstärkt werden und die schon immer zu den Hauptursachen für Fehlzeiten gehörten.
Ebenfalls wichtig ist der steigende Anteil psychischer Erkrankungen, dessen Zunahme möglicherweise durch die Belastungen während der Corona-Pandemie bedingt ist. Laut Maitra wird der Verlauf dieser Erkrankungen oft als langwierig beschrieben, was die Situation zusätzlich kompliziert. Wie Andreas Fritz, Sprecher des Landratsamts Ludwigsburg, berichtet, lagen die Krankheitszahlen in den vergangenen Jahren immer in den gleichen Rahmenbedingungen wie die allgemeinen Statistiken der Krankenkassen. Das Landratsamt selbst sei daher weder auffällig nach oben noch nach unten gewichtet.
Krankheitsvertretungen und deren Herausforderungen
Besonders besorgniserregend ist die Situation der Krankheitsvertretungen im Kontext des Fachkräftemangels. Das kurzfristige Fehlen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann nicht immer ohne weiteres von den verbleibenden Kollegen aufgefangen werden. Dies führt häufig zu zusätzlichen Belastungen und längeren Bearbeitungszeiten. Fritz erklärt, dass mittelfristige Erkrankungen schwierig zu kompensieren sind, da es kaum Möglichkeiten gibt, auf dem Arbeitsmarkt entsprechende Vertretungen zu finden. In diesen Fällen setzen die Arbeitgeber auf die Aufstockung von Teilzeitkräften.
Langfristig erkrankte Mitarbeiter stellen eine besondere Herausforderung dar, da hier ein feines Abwägen zwischen Genesung und möglichen Kündigungen notwendig ist. Trotz dieser Schwierigkeiten geben die Stadtwerke Bietigheim-Bissingen an, dass sie momentan alle Aufgaben erfüllen können, jedoch könnten Erkrankungswellen, sollten diese länger andauern, Verzögerungen in der Bearbeitung und Ausführung von Bauprojekten nach sich ziehen.
Zur Förderung der Gesundheit ihrer Mitarbeiter bieten das Landratsamt und die Stadtwerke eine Vielzahl an Initiativen an. Gesundheitskurse, Informationsveranstaltungen sowie spezielle Gesundheitstage sind Teil des Programms. Bei den Stadtwerken können Mitarbeiter beispielsweise Massagen buchen oder die Freizeiteinrichtungen nutzen, um sich sportlich zu betätigen.
Zusätzlich engagiert man sich mit einem Laufteam und Volleyballmannschaften, um gesunde Aktivitäten zu fördern. Ein Gesundheitstag wurde ebenfalls erfolgreich veranstaltet, um das Bewusstsein für die persönliche Gesundheit zu stärken und präventive Maßnahmen zu unterstützen. Mit solchen Angeboten wollen die Unternehmen die Gesundheit ihrer Angestellten langfristig sichern und sie im Arbeitsalltag unterstützen.