Kaiserschnitt: Risiken und Schattenseiten für Mutter und Kind!

Kaiserschnitt: Risiken und Schattenseiten für Mutter und Kind!

Vorarlberg, Österreich - Die Diskussion über Kaiserschnitte nimmt weltweit zu, wobei auch in Österreich die Zahlen alarmierend steigen. Laut aktuellen Berichten werden rund ein Drittel aller Babys in Österreich per Kaiserschnitt geboren, mit einer Kaiserschnittrate von 33,2 Prozent.vol.at Diese Quote zeigt sich besonders stabil in Vorarlberg, wo die Rate zwischen 25 und 30 Prozent liegt und in den letzten Jahren keinen signifikanten Anstieg verzeichnete. Der Kaiserschnitt wird als große Bauchoperation betrachtet, die nicht nur Narben hinterlässt, sondern auch schwerwiegende Folgen für die Gesundheit von Mutter und Kind haben kann.

Kinder, die durch einen Kaiserschnitt zur Welt kommen, haben keinen Kontakt zu mütterlichen Vaginalbakterien, was das mikrobielle Gleichgewicht und das Immunsystem beeinflussen kann. Laut Dr. Michael Rohde wird bei diesen Kindern ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Asthma, Allergien, Typ-1-Diabetes und Adipositas beobachtet. Dabei ist zu beachten, dass der Kaiserschnitt nicht immer der ausschlaggebende Faktor für diese Erkrankungen ist.

Langfristige Auswirkungen und Risiken

Ein Kaiserschnitt birgt nicht nur unmittelbare Risiken, wie Infektionen oder Thrombose, die jedoch in der westlichen Welt gering sind. Langfristig gesehen können erhebliche gesundheitliche Komplikationen auftreten. Nach einem Kaiserschnitt ist das Risiko für Fehlgeburten, Totgeburten und Plazenta praevia erhöht. Studien zeigen, dass bei etwa drei von 1.000 Frauen zusätzliche Fälle von Placenta praevia auftreten.t-online

Eine neue Studie, die im Fachblatt „Plos Medicine“ veröffentlicht wurde, beweist, dass der Kaiserschnitt auch mit einer geringeren Inkontinenz und einem geringeren Risiko für Beckenbodenprobleme assoziiert werden kann. Dennoch berichten Experten über die Notwendigkeit einer sorgfältigen Abwägung der Vor- und Nachteile dieser Geburtsmethode. Die Diskussion ist umso relevanter, da der Anteil der Kaiserschnitte in Deutschland, mit 32,6 Prozent in 2023, einen Höchstwert seit 2011 erreicht hat, was eine nahezu Verdopplung seit 1993 darstellt.destatis

Aufklärung und Verantwortung

Dr. Rohde betont die Bedeutung von Aufklärung für Frauen und ihre Partner vor dem Eingriff, um informierte Entscheidungen zu treffen. Ziel ist es, die bestmögliche Wahl für die individuelle Situation zu gewährleisten. Während der Kaiserschnitt in bestimmten Fällen medizinisch notwendig ist und Leben retten kann, plädiert Rohde für eine offene, faktenbasierte Aufklärung über die damit verbundenen Risiken und Langzeitfolgen.

Insgesamt ist es entscheidend, die aktuelle Diskussion über Kaiserschnitte fortzuführen, um sowohl die medizinischen als auch die psychologischen Aspekte des Eingriffs zu berücksichtigen und um sicherzustellen, dass werdende Mütter die Informationen erhalten, die sie benötigen, um informierte Entscheidungen zu treffen.

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OrtVorarlberg, Österreich
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