Im Rheingau-Taunus-Kreis hat die Angstsituation aufgrund der Afrikanischen Schweinepest (ASP) eine alarmierende Wendung genommen. Nach dem Auffinden eines infizierten Wildschweinkadavern in der Nähe des Rheins zwischen Eltville-Erbach und Eltville-Hattenheim starteten sofortige Maßnahmen. Am Mittwoch wurde ein erster taktischer Elektrozaun errichtet, um eine Ausbreitung des Virus in die Weinberge und den umliegenden Wald zu verhindern. Der Zaun mit einer Spannung von 7000 Volt ist weitaus gefährlicher als herkömmliche Weidezäune. Die intensive Suche nach weiteren Kadavern hat bereits sieben erkrankte Wildschweine im Bereich der Mariannenaue offengelegt. Unter dem Kommando von Landwirtschaftsminister Ingmar Jung arbeiten rund 100 Einsatzkräfte mit Hochdruck zusammen, um die Lage zu kontrollieren, wie Vorsprung Online berichtete.
Ein weiteres Kerngebiet wird nun definiert und mit einem mehr als neun Kilometer langen Elektrozaun gesichert, wobei auch Einschränkungen für Jagd und Landwirtschaft in diesem Umfeld gelten. So wird ein umfassendes Gefahrenmanagement etabliert, um sowohl die Tierbestände als auch die landwirtschaftlichen Flächen zu schützen. Die von der ASP betroffenen Gebiete erstrecken sich entlang des Rheins bis zum Kloster Eberbach, wo ebenfalls umfangreiche Bauarbeiten am Zaun stattfinden. Bei der Suche sind neben der Wasserschutzpolizei und lokalen Feuerwehren auch die DLRG im Einsatz. Bedeutende Informationen zur Anfahrt zum Kloster und den neuen Maßnahmen können bei Kloster Eberbach nachgelesen werden, wo auch die allgemeinen Kontaktdaten aufgeführt sind.
Zusätzlich wird die Bevölkerung aufgefordert, verantwortungsvoll zu handeln, indem Hunde angeleint und Tore an den Elektrozaun nach Passieren wieder geschlossen werden. Die schnelle Reaktion und Zusammenarbeit verschiedener Institutionen verdeutlicht die Dringlichkeit und Ernsthaftigkeit der Situation. Das ASP-Virus stellt für Schweine eine nahezu tödliche Bedrohung dar, betrifft jedoch nicht die menschliche Gesundheit oder andere Tiere, sodass der Verzehr von Wildschweinfleisch weiterhin unbedenklich bleibt.