In Sindelfingen verfolgt die Musikschule konkret das Ziel, die körperliche und geistige Gesundheit von Schülern und Lehrern zu fördern. Mit einer frischen Perspektive auf musikalische Ausbildung möchten die Verantwortlichen nicht nur musikalische Talente entwickeln, sondern auch ein Bewusstsein für gesundheitsfördernde Praktiken schaffen. Dank der Unterstützung der Hermann-Fischer-Stiftung wurden nun entscheidende Neuerungen angestoßen.
Das Projekt „Gesunde Musikschule“ hat seine Wurzeln bereits im Jahr 2009, als es in Kooperation mit dem Freiburger Institut für Musikermedizin ins Leben gerufen wurde. Es setzt sich aktiv dafür ein, physische und psychische Belastungen zu reduzieren, die Musiker häufig erleben. Ein zentraler Aspekt dieses Ansatzes ist die präventive Gesundheitsförderung, die Schüler dazu ermutigt, Techniken zur Stressbewältigung zu erlernen sowie ihre Körperhaltung zu optimieren. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, Langzeitschäden durch Überlastung zu vermeiden.
Praktische Unterstützung für das neue Konzept
Zur Realisierung dieser Gesundheitsziele wurden spezifische Materialien angeschafft, die in den Unterricht integriert werden: ein anatomisches Skelett zur Veranschaulichung der menschlichen Anatomie, Yogamatten und Feldenkrais-Rollen. Diese Hilfsmittel tragen dazu bei, Übungen besser zu veranschaulichen und somit das Lernen zu unterstützen.
Die Hermann-Fischer-Stiftung hat die finanziellen Mittel bereitgestellt, um diese wichtigen Anschaffungen zu ermöglichen, die nun als Grundlage für das gesundheitsorientierte Konzept der Musikschule dienen. Des Weiteren ist ein Ruheraum für die Lehrkräfte geplant, der es ihnen ermöglicht, sich zurückzuziehen und neue Kraft zu tanken. Die Umsetzung der ersten konkreten Schritte ist für November angesetzt.
Ein weiterer entscheidender Faktor für den Erfolg des Projekts ist das Engagement des Kollegiums. Zu den Neuzugängen gehört die Trompetenlehrerin Sabrina Buck, die über musikpädagogische Fähigkeiten verfügt und zudem in der Lehre für Musiker-Yoga ausgebildet ist. Bei der jährlichen Lehrerbesprechung stellte sie erste gesundheitsfördernde Techniken vor und markierte damit den Start für die umfassende Implementierung des Projekts, das sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit der Musiker in den Mittelpunkt rückt.
Ein weiterer Fortschritt wurde im September erreicht, als Silke Lenssen-Weigold ihre Weiterbildung im Bereich „Gesunde Musikschule“ auf Schloss Kapfenburg erfolgreich abschloss. Als Lehrkraft für Querflöte sowie in Eltern-Kind-Kursen hat sie nun neue Ideen, die speziell auf die Bedürfnisse der jüngsten MusikerInnen ausgerichtet sind. So wird die Gesundheitsförderung auch auf die jungen Talente ausgeweitet.
Das Team wird außerdem durch Monika Heber-Knobloch, die seit vielen Jahren den Bereich Feldenkrais an der Musikschule leitete, ergänzt. Diese Methode basiert auf Bewegung und Atemarbeit, die darauf abzielt, Spannungen abzubauen und das Körperbewusstsein zu steigern. Die Feldenkrais-Methode betrachtet den Körper als integriertes System, das durch gezielte, sanfte Bewegungen in Balance gebracht werden kann und ist damit eine optimale Ergänzung zur Gesundheitsförderung für Musiker.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die SMTT in Sindelfingen einen bedeutenden Schritt in Richtung einer gesunden musikalischen Ausbildung macht, indem sie nicht nur das musikalische Können, sondern auch das Wohlbefinden aller Beteiligten in den Vordergrund stellt. Durch die Einführung des Projekts „Gesunde Musikschule“ wird eine Initiative gestartet, die langfristig einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Studierenden und Lehrenden haben könnte. Weiterführende Informationen dazu finden sich auf www.szbz.de.
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